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Plötzliche Symptome: Notruf wählen!

Der FAST-Test:

•    F (Face/Gesicht): Lächeln - hängt ein Mundwinkel herab?
•    A (Arm): Beide Arme mit den Handflächen nach oben vorstrecken - sinkt ein Arm ab?
•    S (Speech/Sprache): Einen einfachen Satz nachsprechen - klingt die Sprache verwaschen?

Gibt es Probleme mit einer der Aufgaben, besteht Schlaganfallverdacht.

•    T (Time/Zeit): Sofort Notruf 112 wählen!

Wie erkenne ich einen Schlag­an­fall?

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Jeder Hirnbereich steuert eine andere Körperfunktion: Je nach betroffener Region kann beispielsweise auch ein Auge während des Schlaganfalls kurzzeitig erblinden. Manche Patienten nehmen ihre Umwelt doppelt, verschwommen oder wie durch einen Tunnel wahr. Zusätzlich treten oft Schwindel, Orientierungslosigkeit und extreme Kopfschmerzen auf. Hinzu kommen häufig Übelkeit und Erbrechen.

Auch kurzzeitige Symptome abklären lassen

Klingen diese Beschwerden nach einigen Minuten wieder ab, kann es sich um eine sogenannte transitorische ischämische Attacke (TIA) handeln. Suchen Sie unbedingt einen Arzt auf, auch wenn die Beschwerden nicht wiederkehren. Denn bereits diese kurze Unterversorgung schädigt das Hirn. Zudem ist das Schlaganfall-Risiko nun erhöht.

Diagnose

Vermuten die gerufenen Rettungskräfte einen Schlaganfall, geht alles sehr schnell: Mit dem Krankenwagen wird der Patient in eine sogenannte Stroke Unit gebracht. In dieser Schlaganfall-Station übernehmen spezialisierte Ärzte die Diagnose und anschließende Behandlung.

Mithilfe körperlicher Tests prüft ein Neurologe, ob bei dem Betroffenen neurologische Ausfälle vorliegen, die sich einem bestimmten Versorgungsgebiet im Gehirn zuordnen lassen. Außerdem wird umgehend eine Computer(CT)- oder eine Magnetresonanztomografie (MRT) in die Wege geleitet, um eine Hirnblutung auszuschließen. Besteht der Verdacht, dass eine hirnzuführende Arterie verschlossen ist, kommt eine sogenannte CT-Angiografie zum Einsatz. Ist der Schlaganfall diagnostiziert, erfolgt sofort die Thrombolyse. 

Im weiteren Verlauf folgen zusätzliche Untersuchungen, die der Ursache des Schlaganfalls auf den Grund gehen: 

  • Mit einer Blutprobe werden unter anderem eine gestörte Blutgerinnung oder erhöhte Blutzucker- und Blutfettwerte festgestellt.
  • Mittels Elektrokardiografie (EKG) oder Langzeit-EKG wird das Herz auf Vorhofflimmern untersucht. Eine Echokardiografie kann Blutpfropfen, sogenannte Thromben, am Herzen nachweisen, die sich bei Vorhofflimmern bilden und einen Schlaganfall verursachen können. 
  • Eine Doppler- und farbkodierte Duplexsonografie zeigt, ob Veränderungen an den hirnzuführenden Arterien vorliegen.

Schlag­an­fall

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Behandlung

Patienten, die innerhalb von viereinhalb Stunden nach den ersten Symptomen behandelt werden, haben die besten Chancen, sich gut zu erholen - je früher die Behandlung in die Wege geleitet wird, desto besser.

Gefäßverschluss 

Hier hilft eine Thrombolyse: Sie löst die Verstopfung. Das Medikament wird per Infusion oder über einen dünnen Schlauch direkt am verschlossenen Gefäß verabreicht. Dabei kann die Blockade mit speziellen Instrumenten auch mechanisch entfernt werden (Thrombektomie). 

Hirnblutung 

Das austretende Blut führt zu gefährlich hohem Hirndruck - zudem greifen bestimmte Blutbestandteile die Hirnzellen an. Oft ist eine Operation der einzige Weg, die Blutung zu stoppen und den Druck zu senken.

Folgen 

Die Folgen der Erkrankung unterscheiden sich von Patient zu Patient. Jedoch ist anfangs immer Unterstützung im Alltag nötig: Betroffenen fällt es schwer, zu sprechen oder Gesagtes zu verstehen. Auch das Lesen und Schreiben muss manchmal neu erlernt werden. Neben einseitigen Empfindungsstörungen und Lähmungen sind auch Kau- und Schluckbeschwerden typisch. Viele Patienten berichten von eingeschränktem Sehvermögen.

Es braucht Zeit und viel Training, bis sich die Aufmerksamkeit und die mentalen Fähigkeiten langsam erholen. Bis dahin sind Betroffene weniger belastungsfähig. Eine Psychotherapie kann Ihnen und Ihren Angehörigen in dieser Lebenssituation helfen.

Therapie

Hochleistungsorgan Gehirn

Gesunde Hirnbereiche können die verloren gegangenen Funktionen beschädigter Regionen erlernen und übernehmen - dafür müssen sie ständig entsprechend gefördert und gefordert werden.

Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden begleiten den Patienten: Das Training beginnt schon in den ersten Tagen im Krankenhaus. Je früher und gezielter das Gehirn gefordert wird, desto besser erholt es sich. 

Auf diese Sofort-Maßnahmen folgt ein meist dreiwöchiger stationärer Reha-Aufenthalt. Dabei bereitet sich der Patient in vielen Trainingseinheiten auf seinen Alltag zu Hause vor. Das Gehirntraining spielt nun die wichtigste Rolle und geht weit über die Therapiestunden hinaus. In dieser Phase lernt der Patient gegebenenfalls den Umgang mit Hilfsmitteln wie einem Rollstuhl. 

Eine ambulante Therapie festigt im Anschluss die neu erlernten Fähigkeiten. Wichtig zu wissen: Angehörige sind bei vielen Therapie-Einheiten sehr willkommen. So lernen auch sie den richtigen Umgang mit den Folgen des Schlaganfalls und können sich eingehend über alle Fördermöglichkeiten und Hilfsangebote informieren. Für Betroffene ist diese Unterstützung sehr wichtig: Sie spüren, dass sie nicht alleine sind. 

Ursachen und Risiken

Gefäßverschluss

Die Atherosklerose, auch Arteriosklerose genannt, gilt als Hauptrisikofaktor. Durch Ablagerungen verengt oder verschließt sie Blutgefäße - dabei kann sich ein Blutgerinnsel bilden und ins Hirn wandern. Die Erkrankung ist typisch für hohes Lebensalter, betrifft aber auch junge Menschen: Vor allem chronischer Bluthochdruck und Zigarettenrauch machen die Gefäßwände anfällig für Verkalkungen. Auch Diabetes mellitus  und ein dauerhaft hoher Cholesterinspiegel fördern die Atherosklerose. Beides steht oft in Zusammenhang mit Übergewicht, Bewegungsmangel und ungesunder Ernährung. 

Als großer Risikofaktor für Blutgerinnsel gilt auch chronisches Vorhofflimmern: Die ungeordnete Vorhofaktion führt dazu, dass sich Gerinnsel im Herzen bilden. Lösen sich diese, können sie einen Schlaganfall verursachen. 

Hirnblutung

Durch Ablagerungen verlieren Blutgefäße auch ihre Elastizität. In Kombination mit Bluthochdruck drohen die Gefäße zu platzen. Auch Aussackungen, sogenannte Aneurysmen, Tumorerkrankungen und Entzündungen schädigen die Blutbahnen. Daneben können Unfälle mit Schädelbeteiligung zu einer Hirnblutung führen. 

Gesund leben - Risiko mindern