Erfurt, 15. Juni 2023. Die Thüringer Gesundheitsbranche erwirtschaftete im Jahr 2021 einen Anteil von 14,4 Prozent (8,5 Mrd. Euro) der gesamten Wertschöpfung im Freistaat. Dies liegt deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 12,5 Prozent. Nur in fünf Bundesländern, mit Schleswig-Holstein (15,7 Prozent) an der Spitze, ist die Bedeutung des Gesundheitsbereichs für die Gesamtwirtschaft noch höher.

Noch deutlicher wird die Bedeutung der Gesundheitswirtschaft für den Freistaat bei den Erwerbstätigen. Mit rund 180.000 liegt der Branchenanteil in Thüringen bei 17,7 Prozent aller Beschäftigten ebenfalls über dem Bundesdurchschnitt von 17,4 Prozent. Dies geht aus kürzlich veröffentlichten Zahlen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) zur gesundheitswirtschaftlichen Gesamtrechnung (GGR) hervor.

Besonders wichtig: medizinische und pflegerische Versorgung

"Innerhalb der Gesundheitswirtschaft hat die medizinische und pflegerische Versorgung der Bevölkerung in Thüringen mit 64,1 Prozent deutschlandweit nach Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern die dritthöchste Bedeutung", sagt Guido Dressel, Leiter der TK-Landesvertretung Thüringen. "Gerade hier werden wir durch neue Leistungen und die hohe Dynamik im Bereich Pflege deutlich höheren Bedarf verzeichnen. Hinzu kommen die notwendigen Investitionen zur Digitalisierung des Gesundheitswesens. Allerdings spürt die besonders arbeitsintensive Gesundheitsversorgung den Fachkräftemangel besonders."

Industrielle Gesundheitswirtschaft ebenfalls stark

Die medizinische und pflegerische Versorgung ist überwiegend sozialversicherungsfinanziert. Trotz einer gewissen Dominanz dieses Bereiches punktet Thüringen inzwischen auch mit einem guten Wert für die industrielle Gesundheitswirtschaft. Zu dieser zählen vor allem die Produktion und der Vertrieb von Arzneimitteln sowie Medizinprodukten und medizintechnischen Großgeräten. 20.000 Erwerbstätige erwirtschaften hier einem Anteil von 16,4 Prozent an der gesamten Gesundheitswirtschaft unseres Bundeslandes. Dies ist der höchste Wert aller neuen Bundesländer. Der Export entsprechender Güter hatte dabei einen Wert von 1,6 Mrd. Euro.

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