Die ehemalige Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD), Meta Janssen-Kucz (Bündnis 90/Die Grünen), Susanne Schütz (FDP) und Volker Meyer (CDU) stellten sich bei der Podiumsdiskussion am 23. August 2022 vor allem einer großen Frage: "Wo steuert Niedersachsen gesundheitspolitisch hin?" Gemeinsam teilten die beteiligten Sprecherinnen und Sprecher ihre parteipolitischen Ansichten mit, stellten sich den kritischen Fragen des Publikums und diskutierten rund zwei Stunden lang auf der Bühne.

Zu Beginn präsentierte Dirk Engelmann, Leiter der TK-Landesvertretung in Niedersachsen, die repräsentativen Umfrageergebnisse des TK-Wahlchecks , welche die TK im Vorfeld der Landtagswahl beim Meinungsforschungsinstitut Forsa in Auftrag gegeben hat. "Wir haben gefragt: Was sind die Themen, die Sie am meisten Interessieren, und waren sehr erstaunt, dass mit 92 Prozent die Gesundheitspolitik noch vor den eigentlich landespolitischen Topthemen, der Arbeits- und Wirtschaftspolitik und der Bildungspolitik, genannt wurde", so Engelmann. Dies zeigt: Gesundheitspolitik steht nicht nur auf Bundesebene im Zentrum des Interesses, sondern besitzt auch für den Wahlkampf auf Landesebene Relevanz.

Wie kann die stationäre Versorgung in Niedersachsen zukunftsfähig weiterentwickelt werden?

Im ersten Block diskutierten die Beteiligten das Thema der stationären Versorgung in Niedersachsen. Zu den Plänen der Grünen, einer Rekommunalisierung von Krankenhäusern hielt Meta Janssen-Kucz fest: "Nicht die Profitinteressen, sondern die Gesundheitsinteressen sollen Vorrang haben." Nach Einschätzung der Befragten des TK-Wahlchecks, dass die Behandlungsqualität wichtiger sei als die Wohnortnähe eines Krankenhauses ergänzte Volker Meyer: "Der Behandlungserfolg ist dort größer, wo wir eine höhere Qualität haben. Auch für Susanne Schütz galt: "Qualität ist der wichtigste Maßstab - an der Erreichbarkeit kann man arbeiten."

Podi­ums-Talk

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Meta Janssen-Kucz (Bündnis 90/Die Grünen), Daniela Behrens (SPD), Dirk Engelmann, Volker Meyer (CDU) , Susanne Schütz (FDP) (v.l.) auf der Podiumsdiskussion der TK-Niedersachsen.

Regional gut versorgt in einer sektorübergreifenden Versorgungsstruktur

Beim Thema regionale Versorgung standen regionale Gesundheitszentren im Fokus. Nach Beschluss der durch den niedersächsischen Landtag verabschiedeten Krankenhausreform im Juni 2022 war dies ein wichtiger Aspekt. Laut TK-Wahlcheck hielten neun von zehn Befragten die Idee regionaler Gesundheitszentren in manchen Regionen für gut. Auch unter den Politikerinnen und Politikern herrschte dahingehend Einigkeit: In der regionalen Versorgung müssen sektorübergreifende Angebote etabliert werden.

Auch Ländersache? Die Digitalisierung im Gesundheitssystem

Ein kompliziertes Thema stellt auf Landesebene die Digitalisierung dar. Vielfach gefordert funktioniere Digitalisierung allerdings nur dann, wenn sie auch einen Mehrwehrt biete, so Gesundheitsministerin Daniela Behrens. Dabei sei das Zusammenspiel zwischen den einzelnen Akteurinnen und Akteuren noch ausbaufähig. Die Menschen in Niedersachsen waren sich einig. Im Rahmen der Umfrage gaben sie insbesondere die Förderung des fachlichen Austauschs zwischen Ärztinnen und Ärzten als wichtiges Digitalisierungsthema an und zeigten sich offen für die mannigfaltige Nutzung verschiedener digitaler Möglichkeiten.

Der Empfang, die anregenden Diskussionen und die spannenden Fragen auch seitens des Publikums samt Livestream machten die Podiumsdiskussion zu einer gelungenen Veranstaltung.

Livestream der Podi­ums­dis­kus­sion

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