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Um Krankheiten "vorzubeugen", müssen Sie nicht zwangsläufig gesund sein. Mit einer koronaren Herzerkrankung sollten Sie typischen Komplikationen wie Herzinfarkt und Schlaganfall gezielt vorbeugen. Diese vorbeugenden Maßnahmen bezeichnen Fachleute als kardiovaskuläre Vorbeugung. Je nach Stand der Forschung werden die europäischen ESC-Leitlinien zur Vorbeugung regelmäßig überarbeitet und genau das hat ein Expertenteam jetzt für die Senkung von Cholesterin getan. 

So finden Sie die richtige Therapie 

Da hohe Blutfette wie Cholesterin zu den wichtigsten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen, gilt bei KHK das rasche Senken von zu hohen Cholesterin-Werten auch als vorbeugende Maßnahme, sekundäre Vorbeugung genannt. Aber womit man Cholesterin senken soll, wie weit und bei welchen Betroffenen, wird seit mehreren Jahren in deutschen und internationalen Fachkreisen heftig diskutiert.

Und wie berechne ich mein Risiko? Die europäische Gesellschaft für Kardiologie (ESC) hat die aktualisierte, ärztliche Leitlinie 2021 erneut überarbeitet und ein Stufenkonzept mit einem Risiko-Kalkulator integriert. Dieses für alle Beteiligten etwas komplexe System hat für Sie den Vorteil, dass cholesterinsenkende Medikamente jetzt individueller und dadurch passender als bisher verordnet werden. Je nach Alter, Geschlecht und Vorerkrankungen gelten ab jetzt andere Zielvorgaben für die Therapie. 

Das bedeutet für Sie: Beim nächsten ärztlichen Kontrolltermin oder Check-up können Sie gezielt nach ihrem Cholesterin-Wert fragen und warum Sie ggfs. ein cholesterinsenkendes Medikament einnehmen müssen. Wenn Nebenwirkungen auftreten, sollten Sie dies ebenfalls ansprechen und gemeinsam mit dem Praxisteam über die Fortsetzung der medikamentösen Therapie sprechen.

Diese drei Faktoren haben Sie selbst in der Hand

Wer sich allein auf die medikamentöse Behandlung verlässt, um den Cholesterin-Wert zu senken, verpasst eine wichtige Chance. Die Deutsche Herzstiftung hat jetzt darauf hingewiesen, dass eine cholesterinarme Ernährung in ihrer Wirkung meist überschätzt wird. Die Regulation des Cholesterin-Spiegels im Blut erfolge über die Leber, nicht über die Ernährung. Entscheidend um einen zu hohen Cholesterin-Spiegel zu senken, sei körperliche Aktivität und nicht zu rauchen. Diese beiden Faktoren werden in der Bevölkerung meist unterschätzt, wirken aber laut Fachleuten besonders gut.

Das bedeutet für Sie: Gestalten Sie Ihren Alltag möglichst bewegt, von Gartenarbeit bis Spaziergängen, von Radfahren bis Herzsport. Auch wenn Sie öfter zu Fuß gehen als früher oder eine Treppe nehmen statt den Aufzug, hat dies eine Wirkung auf ihren Cholesterin-Wert im Blut und schützt damit Ihr Herz. Kostenfreie Raucher-Entwöhnungen helfen Ihnen dabei, auf Nikotin zu verzichten. 

Unser Tipp: Nutzen Sie kostenlose Raucher-Entwöhnungsprogramme, zum Beispiel das TK-NichtraucherCoaching oder das Rauch-frei Programm der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.