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Bärlauch, Maiglöckchen und Herbstzeitlose: Bärlauch zählt wohl zu den beliebtesten Wildpflanzen. Kein Wunder: Er ist ein wahres Aromafeuerwerk und erinnert in Duft und Geschmack stark an Knoblauch. Das ist zugleich auch eines der Unterscheidungsmerkmale beim Sammeln: Denn seine giftigen Doppelgänger, das Maiglöckchen und die Herbstzeitlose, sind im Vergleich recht geruchsarm.

Doch mit dem Riechen allein ist es nicht getan. Deshalb sollte man beim Sammeln auch auf andere Merkmale achten und die Blätter vergleichen: Während die Blätter des Bärlauchs deutlich gestielt sind, bildet das Maiglöckchen zwei bis drei Blätter, die an einem Stängel sitzen und diesen umschließen. Die Herbstzeitlose hat sogar keinen sichtbaren Stängel und ihre Blätter wachsen direkt aus dem Boden. Bei genauem Hinsehen kann man auch deutliche Unterschiede in der Blattstruktur erkennen. Bärlauch hat weiche Blätter, deren Unterseite matt ist. Beim Maiglöckchen ist sie glänzend und bei der Herbstzeitlose glänzen sogar beide Blattseiten.

Wiesenkerbel und Gefleckter Schierling: Wiesenkerbel schmeckt würzig und eignet sich daher hervorragend zum Verfeinern von Salaten, Dips oder Suppen. Er sollte aber nur geerntet werden, wenn man ihn sicher bestimmen kann. Denn es besteht Verwechslungsgefahr mit einer hochgiftigen Pflanze, die einst sogar den griechischen Philosophen Sokrates ins Grab brachte: dem Gefleckten Schierling.

Der ungeübte Blick kann die Pflanzen, die beide zur Familie der Doldenblütler gehören, kaum unterscheiden. Erst genaues Hinsehen entlarvt den giftigen Doppelgänger: Im Gegensatz zum Wiesenkerbel hat der Schierling einen runden, glatten Stängel, der meist rotbraun gefleckt ist. Der Stängel des Kerbels ist dagegen gerillt und behaart. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal kann der Geruch sein. Während der Kerbel würzig riecht, riecht der Schierling zerrieben nach Mäuseurin. Wichtig: Nach dem Riechtest gründlich die Hände waschen! Wer am Ende immer noch unsicher ist, lässt die Pflanze besser stehen.

Sauerampfer und Aaronstab: Sauerampfer wird schon seit Jahrhunderten in der Küche eingesetzt und ist darüber hinaus auch als Heilpflanze bekannt. Wie sein Name bereits vermuten lässt, hat Sauerampfer einen säuerlichen Geschmack und lässt sich dadurch eigentlich auch sicher bestimmen. Doch seine Blätter sehen denen des giftigen Aaronstabs zum Verwechseln ähnlich.

Hier steckt der Teufel im Detail, denn ein sicheres Unterscheidungsmerkmal ist die Blattspreite: Während die Blätter des Sauerampfers spitz zulaufen, sind die des Aaronstabes gleichmäßig rund. Wer sich dennoch vergriffen hat, merkt es sofort: Schon bei leichter Berührung mit der Zunge verursacht die Giftpflanze einen stechenden Schmerz. 

Heidelbeere und Tollkirsche: Heidelbeeren sind ein wahres Superfood. Die kleinen Beeren stecken voller Antioxidantien, Die kleinen Beeren stecken voller Antioxidantien, Vitamine, Mineralstoffe und Gerbstoffe und wirken sich daher besonders positiv auf die Gesundheit aus. Allerdings ist beim Sammeln von wilden Heidelbeeren Vorsicht geboten, da sie immer wieder mit den giftigen Tollkirschen verwechselt werden. Dabei lassen sich die Beeren anhand ihrer Größe eindeutig voneinander unterscheiden: Während die Pflanze der Tollkirsche bis zu zwei Meter hoch werden kann, erreicht ein Heidelbeerstrauch maximal eine Höhe von 60 Zentimetern und gehört damit zu den Zwergsträuchern.

Auch bei den Blüten gibt es eindeutige Unterschiede. Während sie bei der Tollkirsche auf einem Stängel sitzen, befinden sie sich bei der Heidelbeere direkt in den Blattachseln. Beim Beerensammeln ist Vorsicht geboten. Schon wenige Früchte der Tollkirsche können tödlich sein.

Beinwell und Roter Fingerhut: Beinwell ist eine alte Heilpflanze, die gerne bei Beschwerden des Bewegungsapparates eingesetzt wird. Daher kommt auch sein Name, denn er tut den Beinen gut. Doch Beinwell hat nicht nur starke Wirkstoffe, sondern vor allem einen sehr gefährlichen Zwilling: den Roten Fingerhut. Dieser ist so giftig, dass sein Verzehr meist tödlich endet. Allerdings sind Beinwell und Fingerhut nicht leicht voneinander zu unterscheiden. Ein genauer Blick auf die Blätter kann jedoch erste Hinweise liefern: Während die Blätter des Beinwells abstehend, rau behaart und spitz zulaufend sind, weisen die Blätter des Fingerhuts kleine, unregelmäßige Zacken auf.

Noch aufschlussreicher ist ein Vergleich der Blüten. Obwohl beide Pflanzen leuchtend violett blühen, sind auch hier deutliche Unterschiede zu erkennen. Die eingerollten Blüten des Beinwells hängen in so genannten Doppelwickeln nach unten, die des Fingerhuts wachsen dagegen dicht zusammen und hängen einseitig glockenförmig nach unten. Übrigens: Auch wenn Beinwell allgemein als heilend gilt, sollte er wegen der enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide nur äußerlich angewendet werden. Diese sekundären Pflanzenstoffe stehen im Verdacht, die menschliche Leber zu schädigen.

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