Neuer Höchstwert bei Arzneiverordnungen in Bremen
Pressemitteilung aus Bremen
Bremen, 2. September 2025. Im Jahr 2024 haben Erwerbstätige in Bremen und Bremerhaven so viele Arzneimittel verschrieben bekommen wie noch nie. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK). So löste jeder und jede TK-versicherte Erwerbstätige im Land Bremen vergangenes Jahr Rezepte für durchschnittlich 4,7 Präparate mit 266 Tagesdosen bei Apotheken ein. Im Vergleich zum Jahr 2023 ist dies ein erneuter Höchstwert. Das Verordnungsvolumen stieg zwischen 2023 und 2024 um rund 3 Prozent. Die Zahl der verordneten Präparate lag im Land Bremen um 7,5 Prozent und die der Tagesdosen um 6,6 Prozent unter den bundesweit ermittelten Ergebnissen.
"Seit 2019 sehen wir einen konstanten Anstieg der durchschnittlichen Arzneiverordnungen. Im bundesweiten Vergleich bekommen die Menschen im Land Bremen weiterhin jedoch unterdurchschnittlich viele beziehungsweise häufig Medikamente verordnet", sagt Sabrina Jacob, Leiterin der TK-Landesvertretung Bremen.
Am häufigsten verschrieben: Herz-Kreislauf-Medikamente
Die mit Abstand am meisten verordneten Arzneimittel sind Herz-Kreislauf-Medikamente, zum Beispiel Blutdrucksenker (rund 97 Tagesdosen je Erwerbsperson). Es folgen Medikamente gegen Magen-/Darmbeschwerden und Sodbrennen (rund 33,9 Tagesdosen) sowie Arzneimittel für das Nervensystem, wie zum Beispiel Antidepressiva (rund 29,6 Tagesdosen).
Immer höhere Arzneimittelkosten: neue Lösungen für die Preisbildung patentgeschützter Arzneimittel nötig
Es werden nicht nur immer mehr Arzneimittel verschrieben, auch die Preise für Arzneimittel steigen immer weiter. So gab die TK im Land Bremen im vergangenen Jahr rund 44 Millionen Euro für die Arzneimittelversorgung ihrer Versicherten aus - ein Anstieg um mehr als zwölf Prozent im Vergleich zum Jahr 2023. Damals waren es noch knapp 39 Millionen Euro.
"Besonders neue patentgeschützte Arzneimittel treiben die Ausgaben für die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) in die Höhe", so Jacob. Bleibe es bei diesen Entwicklungen, werde die Versichertengemeinschaft die Preise für Arzneimittel auf Dauer nicht finanzieren können. "Es braucht neue Lösungen für die Preisbildung - und kurzfristige Maßnahmen, um die Arzneimittelausgaben zu stabilisieren", betont Jacob. Die Versichertengemeinschaft müsse auch in Zukunft gut mit Arzneimitteln versorgt werden und von neuen Therapien profitieren.
Hinweis für die Redaktion
Für die Auswertung hat die TK die Arzneimittelverordnungen ihrer rund sechs Millionen versicherten Erwerbspersonen, davon rund 35.000 im Land Bremen, betrachtet. Dazu zählen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte sowie Empfänger und Empfängerinnen von Arbeitslosengeld I.
Als Tagesdosis (Defined Daily Dose, kurz DDD) wird die Dosis eines Arzneimittels bezeichnet, die bei einer bestimmten Indikation im Durchschnitt pro Tag verordnet wird.
Das Zehn-Punkte-Sofortprogramm der TK mit allen Maßnahmen zur Senkung der Ausgaben der GKV finden Sie in der Position der TK .