Mainz, 06. Mai 2025. Erwerbstätigen in Rheinland-Pfalz mit Versicherung bei der Techniker Krankenkasse (TK) wurden im Jahr 2024 so viele Herzkreislauf-Medikamente verschrieben wie nie zuvor. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Auswertung der gesetzlichen Krankenkasse. Demnach bekam jeder und jede rheinland-pfälzische TK-versicherte Erwerbstätige im vergangenen Jahr durchschnittlich 125 Tagesdosen (im Englischen "Defined Daily Dosis", DDD) an Herzkreislauf-Medikamenten verschrieben - ein neuer Höchststand. Zu Beginn der Auswertungen im Jahr 2000 waren es noch 51 Tagesdosen. Die durchschnittlichen Tagesdosen haben sich seitdem also weit mehr als verdoppelt (+145 Prozent). Rheinland-Pfalz liegt damit deutlich über dem Bundesschnitt von 108 Tagesdosen.

Männer erhalten mehr Blutdrucksenker und Co. 

Mit durchschnittlich 161 Tagesdosen wurde männlichen Erwerbspersonen im Land 2024 deutlich häufiger Herzmedikamente, wie etwa Blutdruck- und Cholesterinsenker, verschrieben als Frauen. Letztere erhielten durchschnittlich 84 Tagesdosen. Im Jahr 2000 erhielten männliche Patienten durchschnittlich noch 62 Tagesdosen, bei Patientinnen bezifferte sich die durchschnittliche Tagesdosis damals noch auf 39 DDD. Entsprechend ist allein bei den betreffenden männlichen Versicherten das Verordnungsvolumen, in diesem Zeitraum, um 160 Prozent gestiegen. Bei den weiblichen Versicherten liegt der prozentuale Anstieg bei 115 Prozent. 

Anstieg ist auch auf demografische Entwicklung zurückzuführen 

Der rheinland-pfälzische Landeschef der TK, Jörn Simon, sagt hierzu: "Der erhebliche Anstieg bei der Verschreibung von Herz-Kreislauf-Medikamenten ist sicher auch auf den demografischen Wandel mit einher gehender, zunehmender Krankheitslast zu erklären." 

Hinweis an die Redaktion

Bundesweit waren 2024 durchschnittlich rund 5.847.000 Erwerbspersonen im Alter zwischen 15 und 64 Jahren bei der TK versichert. Im Jahr 2024 wohnten davon rund 266.000 Erwerbspersonen in Rheinland-Pfalz. Dazu zählen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte sowie Empfänger und Empfängerinnen von Arbeitslosengeld I. Als Tagesdosis (Defined Daily Dose, kurz DDD) wird die Dosis eines Arzneimittels bezeichnet, die bei einer bestimmten Indikation im Durchschnitt pro Tag verordnet wird.