Mainz, 2. September 2025. Migräne ist hauptsächlich Frauensache: Laut Auswertungen der Techniker Krankenkasse (TK) in Rheinland-Pfalz erhielten erwerbstätige Frauen im vergangenen Jahr etwa fünfmal so häufig mindestens ein Arzneimittel gegen Migräne verordnet wie erwerbstätige Männer. Insbesondere weibliche Versicherte im Alter von 40 bis 55 Jahren bezogen ein entsprechendes Rezept, was möglicherweise darauf zurückzuführen ist, dass die Erkrankung in dieser Lebensphase hormonell bedingt besonders ausgeprägt ist und häufig durch Belastungen im Beruf und Alltag verstärkt wird.

Aktuelle Zahlen der TK legen dar, dass die Verordnungen von Migränemedikamenten im letzten Jahr einen neuen Höchststand erreicht haben. Im Jahr 2024 erhielten in Rheinland-Pfalz mehr als 1,7 Prozent der bei der TK-versicherten Erwerbstätigen mindestens einmal ein Medikament - sogenannte Triptane - gegen die starken Kopfschmerzen verordnet. Das Bundesland liegt damit im bundesweiten Durchschnitt. Auffallend ist, dass die Verordnungen von Migränemedikamenten in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen haben: Im Vergleich zu 2019 ist sowohl im Bundesland als auch in Deutschland ein Anstieg von über zwölf Prozent zu verzeichnen.

Jeder und jede Fünfte kämpft wöchentlich mit Kopfschmerzen

Aufgrund ihrer weiten Verbreitung und Häufigkeit zählen Kopfschmerzen inzwischen zu den sogenannten Volkskrankheiten. Das gilt auch für die Regionen entlang von Rhein, Main und Saar: Laut einer bundesweit repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der TK mit Teilergebnissen aus Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland leiden elf Prozent der Befragten in diesen drei Bundesländern einmal wöchentlich an Kopfschmerzen - weitere elf Prozent sogar mehrmals pro Woche. Rund 29 Prozent der Teilnehmenden aus dieser Region gaben an, überhaupt keine Kopfschmerzen zu haben, während knapp die Hälfte der Befragten ab und zu über derartige Beschwerden klagt.

Jörn Simon, Leiter der TK-Landesvertretung Rheinland-Pfalz, sagt hierzu: "Wiederkehrende Kopfschmerzen und Migräne sind für die Betroffenen eine erhebliche Belastung, da sie Lebensqualität, Leistungsfähigkeit und Teilhabe im Alltag stark einschränken können. Die Zahlen zeigen deutlich, dass es sich um ein verbreitetes Gesundheitsproblem handelt, das im Alltag vieler Menschen eine ernstzunehmende Rolle spielt."

Digitale Unterstützung bei Migräne: Die Migräne-App der TK

Neben der medikamentösen Behandlung bietet die TK mit ihrer Migräne-App eine innovative Möglichkeit, Betroffene im Umgang mit der Erkrankung zu unterstützen. Die App hilft dabei, Migräneattacken besser zu verstehen, Auslöser zu erkennen und den Verlauf der Beschwerden mithilfe eines digitalen Kopfschmerztagebuchs genau zu dokumentieren. Durch gezielte Tipps zur Vorbeugung und Entspannung können Anwenderinnen und Anwender ihre Lebensqualität verbessern und die Häufigkeit der Anfälle möglicherweise reduzieren. "Die digitale Begleitung ergänzt somit die ärztliche Behandlung und gibt den Betroffenen mehr Kontrolle über ihre Symptome", sagt der TK-Landeschef Jörn Simon.

Hinweis für die Redaktion: 

Für die bevölkerungsrepräsentative, telefonische Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa vom 27. November bis 14. Dezember 2023 bundesweit insgesamt 1.405 Personen ab 18 Jahren. Bei den hier ausgewiesenen Teilergebnissen handelt es sich um die Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland beziehungsweise die Region Rhein, Main, Saar. Es wurden mindestens 200 Menschen befragt. 

Für die Auswertung der Daten zu den Verordnungen von Triptaten hat die TK die Arzneimittelverordnungen ihrer rund sechs Millionen versicherten Erwerbspersonen betrachtet. Dazu zählen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte sowie Empfänger und Empfängerinnen von Arbeitslosengeld I. In Rheinland-Pfalz zählt die TK derzeit rund 550.000 Versicherte (Stand 1. Juli 2025).

Die Migräne-App wurde in Zusammenarbeit von Expertinnen und Experten der Schmerzklinik Kiel, des bundesweiten Kopfschmerzbehandlungsnetzes und der TK entwickelt. Weitere Informationen auf tk.de .