Mangelernährung erkennen – TK beteiligt sich an Vertrag mit dem Klinikum Worms
Pressemitteilung aus Rheinland-Pfalz
Mainz, 11. November 2025. Mangelernährung ist ein Problem, von dem geschätzt 20 bis 30 Prozent der Klinikpatientinnen und -patienten betroffen sind. Häufig handelt es sich um Menschen mit chronischen Erkrankungen und höherem Lebensalter. Dabei kann Mangelernährung gravierende Auswirkungen haben, die von Muskelschwund über Wundheilungsstörungen bis zu Verwirrtheitszuständen reichen können. Um Mangelernährung zu identifizieren und ihr entgegenzuwirken, ist die Landesvertretung der Techniker Krankenkasse (TK) zum 1. November einem Qualitätsvertrag beigetreten, den die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland mit dem Klinikum Worms abgeschlossen hat. Auch die Malnutrition Awareness Week 2025, die europaweit vom 10. bis zum 14. November stattfindet, will diese Problematik ins Bewusstsein rücken.
Mangelernährung führt zu "Drehtüreffekt"
"Mangelernährung erhöht bei älteren Menschen das Risiko für Komplikationen, verlängert Krankenhausaufenthalte und ist eine der Ursachen für den sogenannten "Drehtüreffekt", also häufige Wiedereinweisungen", sagt Jörn Simon, Leiter der TK-Landesvertretung in Rheinland-Pfalz. "Unter Umständen führt sie auch zu einer verfrühten Pflegebedürftigkeit. Da die Auswirkungen so vielfältig und schwerwiegend sein können, ist es wichtig, sie als Ursache zu erkennen", sagt Simon.
Grundlage des neuen Qualitätsvertrags ist ein Screening von Patientinnen und Patienten in einem Alter von über 65 Jahren, die stationär im Klinikum Worms aufgenommen werden. Wird ein Risiko für eine Mangelernährung oder eine bereits bestehende Fehlernährung festgestellt, werden Maßnahmen eingeleitet, um den Ernährungsstatus zu verbessern. Ziel ist es, insbesondere die Sterblichkeit und Komplikationen wie Infektionen zu verringern, die Lebensqualität zu verbessern und die Eigenständigkeit zu erhöhen und somit die Pflegebedürftigkeit zu reduzieren.
Fokus auf verbreitetes Gesundheitsrisiko
"Mit diesem Projekt sichern wir eine qualitative Patientenversorgung und legen den Fokus auf ein verbreitetes Gesundheitsrisiko. Durch den interdisziplinären Ansatz erfolgt eine enge Abstimmung zwischen Ärztinnen und Ärzten, pflegerischem Personal und Ernährungsspezialisten. Wichtig ist, dass das Entlassmanagement mit eingebunden ist, damit die Ernährungsempfehlungen auch im häuslichen Umfeld oder von den Pflegekräften umgesetzt werden können", sagt der TK-Landeschef.
Hinweis an die Redaktion:
Hören Sie zum Thema Mangelernährung auch unsere Folge im Podcast "Maschinenraum Gesundheit".