Trotz Rekordjahr: Bayern mit den wenigsten Herz-Kreislauf-Medikamenten
Pressemitteilung aus Bayern
München, 22. Mai 2025. Den Erwerbstätigen in Bayern wurden im Jahr 2024 so viele Herz-Kreislauf-Medikamente verschrieben wie noch nie. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK). So erhielt jede bzw. jeder TK-versicherte Erwerbstätige im vergangenen Jahr im Freistaat durchschnittlich 91 Tagesdosen Herzmedikamente verschrieben - ein neuer Höchstwert. Zu Beginn der Auswertungen im Jahr 2000 waren es noch 41 Tagesdosen. Die durchschnittlichen Tagesdosen haben sich seitdem also mehr als verdoppelt. "Trotz dieses Rekordes wurden in Bayern im Bundesvergleich die wenigsten Herz-Kreislauf-Medikamente verschrieben", sagt Christian Bredl, Leiter der TK im Freistaat. "Im Bund waren es 108 Tagesdosen." Der höchste Wert von 170 Tagesdosen wurde in Sachsen-Anhalt registriert.
Bayern: Frauen bundesweit an der Spitze - Männer auf Platz zwei
Im vergangenen Jahr bekamen männliche Erwerbspersonen mit durchschnittlich 118 Tagesdosen fast doppelt so viele Herzmedikamente verschrieben wie Frauen mit 60 Tagesdosen. Mit diesem Wert waren die Bajuwarinnen bundesweit an der Spitze, während die Männer auf Platz zwei lagen. Knapp vor ihnen lagen nur noch die Hamburger Männer mit im Schnitt 117 Tagesdosen.
Über alle Medikamente hinweg wurden den erwerbstätigen bayerischen Frauen durchschnittlich 259 Tagesdosen und den Männern 255 Tagesdosen verordnet. Herzmedikamente wie Blutdruck- oder Cholesterinsenker machten bei den bayerischen Männern somit fast die Hälfte (46 Prozent) des Medikamentenvolumens aus, bei den bayerischen Frauen hingegen nur rund ein Viertel (23 Prozent).
Ein gesunder Lebensstil kann Bluthochdruck reduzieren
Laut der Deutschen Hochdruckliga e.V. liegt bei neun von zehn Patientinnen und Patienten mit Bluthochdruck keine ursächliche Grunderkrankung wie beispielsweise ein Organleiden vor. Bredl: "Bei der sogenannten primären Hypertonie sind die Ursachen oft das Alter, eine familiäre Veranlagung oder ein jahrelanger ungesunder Lebensstil." Zu den Risikofaktoren zählen vor allem Bewegungsmangel, Übergewicht, Stress, Lärm, Alkohol- und Nikotinkonsum sowie eine zu salzhaltige Ernährung. "Ein bewusster Umgang mit Genussmitteln, viel Bewegung und Entspannung sowie eine gesunde Ernährung können den Bluthochdruck nachhaltig senken", so der bayerische TK-Leiter weiter.
Hinweis für die Redaktion
Für die Auswertung hat die TK die Arzneimittelverordnungen ihrer rund sechs Millionen versicherten Erwerbspersonen, davon knapp 860.000 aus Bayern, betrachtet. Dazu zählen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte sowie Empfängerinnen und Empfänger von Arbeitslosengeld I. Als Tagesdosis (Defined Daily Dose, kurz DDD) wird die Dosis eines Arzneimittels bezeichnet, die bei einer bestimmten Indikation im Durchschnitt pro Tag verordnet. Die TK in Bayern hat insgesamt knapp 1,7 Millionen Versicherte (Stand 1. Mai 2025).