Vollstationäre Erkrankte in Bayern: 21 Prozent Rückgang innerhalb von zehn Jahren
Pressemitteilung aus Bayern
München, 6. Juni 2025. Die Menschen in Bayern liegen laut der Techniker Krankenkasse (TK) immer seltener vollstationär im Krankenhaus. Im Jahr 2023 wurden im Freistaat rund 19.200 vollstationäre Patientinnen und Patienten pro 100.000 Einwohner gezählt. Vor zehn Jahren waren es mit über 23.200 noch rund 21 Prozent mehr. Bundesweit lag der Rückgang im gleichen Zeitraum bei knapp 19 Prozent von 23.500 auf 19.700 vollstationär Erkrankte je 100.000 Einwohner. Die TK bezieht sich auf aktuelle, vom Statistischen Bundesamt veröffentlichte, altersstandardisierte Zahlen. Dabei wurden die unterschiedlichen Altersstrukturen sowohl in den jeweiligen Jahren als auch in den Regionen statistisch bereinigt.
Trotz weniger Klinikbetten - Auslastung sank auf 71 Prozent
Die Auslastung der Klinikbetten in Bayern lag im Jahr 2023 bei 71,2 Prozent. "Das ist ein Rückgang von rund fünf Prozentpunkten innerhalb von zehn Jahren, obwohl im gleichen Zeitraum knapp zehn Prozent der Krankenhausbetten abgebaut wurden", sagt Christian Bredl, Leiter der TK in Bayern. Hauptursache für diese Entwicklung sei der medizinische Fortschritt. Dadurch würden beispielsweise immer mehr Operationen an Knie, Schulter und Rücken oder Diagnostikmaßnahmen bei Herz- und Krebserkrankungen ambulant erfolgen. "Dieser Trend verschärft die finanzielle Situation der Kliniken. Deshalb kann es keine weiteren Verzögerungen bei den notwendigen Anpassungen mehr geben", so Bredl weiter.
Konsequente Umsetzung der Krankenhausreform
Die beschlossene Krankenhausreform ist auch für Bayern eine gute Grundlage. Aus Sicht der TK ist es entscheidend, die Reform konsequent umzusetzen. Dabei müssen Bund und Länder ihrer finanziellen Verantwortung nachkommen. Die Transformations- und Investitionsfinanzierung darf nicht auf die Beitragszahlenden der Krankenkassen abgewälzt werden. Daneben muss es so schnell wie möglich zu mehr Spezialisierung und einer besseren Arbeitsteilung im stationären Bereich kommen. Das würde die Qualität verbessern und kostenintensive Überkapazitäten nachhaltig abbauen.
Diese und weitere Strukturreformen, die die Zugänge zur medizinischen Versorgung verbessern und eine zielgenauere Ressourcennutzung ermöglichen, sind Teil der aktuellen TK-Positionen unter dem Titel "Zeit für Entscheidungen" .
Hinweis für die Redaktion
Die Datengrundlage bildet die Krankenhausstatistik - Diagnosedaten der Patientinnen und Patienten in Krankenhäusern - des Statistischen Bundesamts, Stand 04.06.2025.