Dr. Gerson Lüdecke, Leitender Oberarzt am Universitätsklinikum Gießen, ist einer von knapp 40 Ärztinnen und Ärzten, die den behandelnden Fachärztinnen und Fachärzten im Rahmen des eKonsils zum fachlichen Austausch zur Verfügung stehen.

Von einer zusätzlichen Expertenempfehlung bei Hodenkrebs-Erkrankungen profitieren Betroffene schon seit vielen Jahren. Seit dem Start des Fachkonsils im Jahr 2006 erhalten zwei von fünf Patienten (40 Prozent) eine andere Therapie als ursprünglich vorgesehen, nachdem sich die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt mit den Spezialistinnen und Spezialisten noch einmal zum Behandlungsplan ausgetauscht hat. Inzwischen nutzen behandelnde Fachärztinnen und Fachärzte das eKonsil-Portal bei jedem vierten Hodentumor-Patienten.

Zweitmeinung für drei Krebserkrankungen

Studien zeigen, dass die langjährige Erfahrung bei der Behandlung einen großen Einfluss auf die Qualität der Behandlung und Nachsorge und den Erfolg einer Hodenkrebsbehandlung hat. Während der Hodenkrebs und das Peniskarzinom zu den eher seltenen Krebsarten gehören, handelt es sich beim Nierenzellkarzinom um eine häufigere Krebserkrankung. Doch auch hier ist das Einholen einer fundierten zweiten Meinung hilfreich. Daher haben die behandelnden Fachärztinnen und Fachärzte seit August 2021 zudem die Möglichkeit, bei einem Peniskarzinom oder einem Nierenzellkarzinom eine Fachexpertise über das Onlineportal einzuholen. 

Die Zweitmeinung bietet eine Sicherheit, die Patientinnen und Patienten mit urologischen Tumoren immer häufiger suchen.
Dr. Gerson Lüdecke

Mehr Sicherheit für Patientinnen und Patienten

"Die Zweitmeinung bietet eine Form von Sicherheit, die Patientinnen und Patienten und deren Angehörige mit urologischen Tumoren immer häufiger suchen und wir stehen dafür gerne zur Verfügung. Im Rahmen des Zweitmeinungsportals, das aus der Versorgungsforschung entstanden ist und durch das Engagement der TK in eine medizinische Versorgungsinstanz überführt wurde, wird der kurzfristige kollegiale Austausch zwischen den Primärversorgern und unserem Uro-Onkologischem Zentrum überregional sichergestellt. Gerade diesen positiven Gesichtspunkt melden mir Kolleginnen und Kollegen häufig zurück", sagt Dr. Gerson Lüdecke, Leitender Oberarzt am Universitätsklinikum Gießen.

Dr. Lüdecke empfiehlt den behandelnden Ärztinnen und Ärzten, die Möglichkeit einer Zweitmeinung für die drei urologischen Tumor-Erkrankungen zu nutzen: "Nach meiner Erfahrung findet der fachliche Austausch kompetent und auf Augenhöhe in einer sicheren IT-Umgebung zum Wohle der Patientinnen und Patienten statt. Die Erweiterung der Zweitmeinungsthemen Penis- und Nierenzellkarzinom ist dabei sehr zu begrüßen, da die therapeutische Komplexität in den letzten fünf Jahren massiv zugenommen hat."

Alle Beteiligten profitieren von diesem Netzwerk - einer weltweit einzigartigen Kooperation.
Professor Mark Schrader 

Professor Mark Schrader

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Chefarzt Urologie am Helios Klinikum Berlin-Buch und Leiter des Zweitmeinungsprojekts

"Alle Beteiligten profitieren von diesem Netzwerk - einer weltweit einzigartigen Kooperation. Die Therapie wird 'besser', der Informationsaustausch zwischen den primär behandelnden Ärzten und Experten wird einfacher und Patienten können flächendeckend mit Expertenrat versorgt werden, ohne dass sie sich selbst Expertenrat suchen müssen", sagt Professor Mark Schrader, Chefarzt Urologie am Helios Klinikum Berlin-Buch und Medizinischer Leiter des Zweitmeinungsprojekts.

Fachärzte erhalten Unterstützung 

Ärztinnen und Ärzte können im Onlineportal des eKonsils, das das aQua-Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH in Göttingen bereitstellt, recherchieren, welche Praxen, Kliniken und Therapie-Einrichtungen mit ihrem Expertenrat zur Verfügung stehen. Sowohl Klinikärztinnen und Klinikärzte als auch niedergelassene Urologinnen und Urologen können ihre Befunde datenschutzkonform online eingeben.

Innerhalb von 48 Stunden erhalten sie von erfahrenen Spezialistinnen und Spezialisten ihrer Wahl eine Rückmeldung zu ihrem Therapieplan für die Erst- oder Weiterbehandlung. Die nächsten Behandlungsschritte bespricht der Facharzt oder die Fachärztin dann gemeinsam mit den Patientinnen und Patienten im Rahmen der gemeinsamen Entscheidungsfindung.

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