Selbsthilfe: Digitalisierung hilft, Natur leichter zu erleben
Artikel aus Hessen
Ein digitales Selbsthilfeprojekt des Landesverbandes für Körper- und Mehrfachbehinderte e. V. ermöglicht Menschen mit Behinderung unabhängigere Erlebnisse im Naturpark Taunus.
Im Rahmen der Selbsthilfe fördert die TK ein App-gestütztes Naturerlebnis-Angebot. An den Stationen des Naturlehrpfades Wildschweinroute bietet die eigens entwickelte App innerhalb einer digitalen Routenführung vielfältige Informationen zur Tier- und Pflanzenwelt im Wald. Die Hinweise an den Stationen der Wildschweinroute sind speziell für Menschen mit verschiedenen körperlichen und/oder geistigen Behinderungen aufbereitet.
Auf der Wildschweinroute unterwegs
Für hörgeschädigte Menschen werden die Beschreibungen der verschiedenen Tafeln in der App per Video in Gebärdensprache bereitgestellt. Ergänzende Tonaufzeichnungen zu den Stationen des Waldlehrpfades unterstützen sehbeeinträchtigte Menschen dabei, sich zu informieren. Digitale Info-Tafeln, die die App zu den Stationen anzeigt, sind in Leichter Sprache verfasst. Wer durch eine Gehbehinderung beeinträchtigt ist und einzelne Stationen möglicherweise schwer erreicht, erhält alles Wissenswerte durch Bilder und die jeweils ergänzenden Informationen dazu. Ziel des Projekts ist es, Menschen mit körperlichen und/oder geistigen Behinderungen positive Erlebnisse von Natur- und Umwelt zu erleichtern.
Inklusion: Erstmals mit Hörenden Natur entdecken
Projekt trifft Kern der Selbsthilfe
Inzwischen ist die barrierearme Wildschweinroute mehrmals unter realen Bedingungen von Menschen mit und ohne Behinderung getestet worden. Die Tests haben gezeigt, dass die App der Wildschweinroute bei Wind und Wetter gut den Weg weist. Indem Menschen mit verschiedenen Behinderungen in die Projektentwicklung eingebunden sind, trifft das Angebot den Kern der Selbsthilfe: "Die Betroffenen gestalten ein Angebot aktiv mit, denn sie haben die beste Expertise für ihre Lebenssituation", sagt Dr. Barbara Voß, Leiterin der TK-Landesvertretung Hessen. "Weiterhin zeigt sich auch die besondere Stärke dieser digitalen Anwendung: Sie ist ein Türöffner, damit auch Menschen mit Behinderungen an analogen Angeboten in der Natur teilnehmen können." Das Angebot wird nun weiterhin bis Ende des Jahres umgesetzt und erprobt.
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