Hessische Kliniken erzielen Fortschritte bei der Digitalisierung
Pressemitteilung aus Hessen
Frankfurt am Main, 18. Juli 2025. Krankenhäuser in Hessen machen bei der Digitalisierung ihrer Strukturen und Prozesse Fortschritte; dennoch besteht weiterhin Potenzial für Verbesserungen. Das belegt eine aktuelle Auswertung des Konsortiums "DigitalRadar Krankenhaus", die im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit durchgeführt wurde. Demnach hat sich der digitale Reifegrad der hessischen Kliniken zwischen 2021 und 2024 im Durchschnitt von 33 auf 42 von insgesamt 100 möglichen Punkten verbessert. Mit diesem Durchschnittswert liegen die Kliniken in Hessen knapp unter dem bundesweiten Wert von 43 Punkten.
Patientinnen und Patienten erwarten digitale Angebote
Der digitale Reifegrad der Häuser wird in sieben Dimensionen gemessen, zu denen unter anderem die IT-Sicherheit, die Gestaltung klinischer Abläufe, telemedizinische Angebote sowie die Einbindung der Patientinnen und Patienten zählen. In der letztgenannten Dimension liegt der Fokus darauf, inwieweit Patientinnen und Patienten aktiv in ihre Behandlung einbezogen werden können, etwa durch den Zugang zu digitalen Patientenportalen. "Der Digitalisierungsgrad eines Krankenhauses wird für Patientinnen und Patienten bei der Wahl einer Klinik - insbesondere bei planbaren Eingriffen - künftig eine immer wichtigere Rolle spielen. Viele erwarten heute ganz selbstverständlich, dass eine Online-Terminbuchung im Krankenhaus verfügbar ist oder dass sie digitale Patientenfragebögen oder Informationen aus ihrer elektronischen Patientenakte direkt an das Patientenportal der Klinik übermitteln können. Können sich Patientinnen und Patienten während ihres Klinikaufenthalts zudem per Tablet oder Smartphone über den aktuellen Stand ihrer Behandlung informieren, kann dies zu besseren Behandlungsergebnissen beitragen", sagt Dr. Barbara Voß, Leiterin der Landesvertretung Hessen der Techniker Krankenkasse.
122 Kliniken in Hessen wurden bewertet
Die am Digitalradar Krankenhaus beteiligten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus mehreren Instituten haben 122 der insgesamt 135 Krankenhäuser aus Hessen unter die Lupe genommen. Einige dieser Häuser sind bei der Digitalisierung ihrer Prozesse bereits weiter fortgeschritten und liegen über dem hessischen Durchschnittswert, während andere wiederum Nachholbedarf haben. Das Klinikum Darmstadt hat mit einem Wert von 62 Punkten ein überdurchschnittliches Ergebnis erzielt. "Wir haben früher als andere die Digitalisierung als Managementaufgabe aufgefasst und direkt in der Geschäftsführung angesiedelt, weil uns immer klar war: Wir wollen Treiber der Digitalisierung sein und nicht Getriebene. Heute verschafft uns dieses frühe Engagement diese guten Ergebnisse, die auch unseren Mitarbeitenden und Patientinnen und Patienten zugutekommen", sagt Clemens Maurer, Sprecher der Geschäftsführung des Klinikums Darmstadt.
272 Millionen Euro für Digitalisierung der Kliniken in Hessen
Mit dem Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) stellen Bund und Länder bis zu 4,3 Milliarden Euro für den Ausbau der digitalen Infrastruktur in Krankenhäusern bereit. Die hessischen Kliniken haben vom Land Gelder in Höhe von fast 220 Millionen Euro und vom Hessischen Gesundheitsministerium sowie dem Hessischen Wissenschaftsministerium zusätzlich 52 Millionen Euro erhalten. Begleitend sieht das Gesetz vor, die Auswirkungen dieser Investitionen - insbesondere des Zukunftsfonds - auf den Digitalisierungsgrad der Kliniken zu analysieren. Diese Evaluation erfolgt mithilfe des sogenannten DigitalRadars, dessen Ergebnisse nun zum zweiten Mal vorliegen. Die Berichte des DigitalRadars sind hier abbrufbar.