Digitaler Stress statt Erholung? Jede oder jeder Zweite entspannt mit Social Media
Pressemitteilung aus Hessen
Frankfurt am Main, 17. Dezember 2025. Fast drei Viertel (72 Prozent) der Menschen im Ländergebiet Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland fühlen sich häufig oder manchmal gestresst. Rund drei von fünf Befragten (59 Prozent) gehen zudem davon aus, dass das Leben in Zukunft noch stressiger wird. Um abzuschalten, greifen viele zum Smartphone oder Notebook: Jede oder jeder Zweite (50 Prozent) an Main, Rhein und Saar nutzt gezielt das Surfen im Internet oder in den sozialen Medien, um Stress abzubauen - bundesweit macht dies nur rund ein Drittel (34 Prozent). Das zeigt eine repräsentative Forsa-Umfrage für den TK-Stressreport 2025.
Doch was kurzfristig entspannt, kann langfristig belasten. "Digitale Medien beanspruchen unsere Aufmerksamkeit ständig. Wer versucht, Stress durch soziale Medien abzubauen, kann paradoxerweise neuen Stress erzeugen - vor allem dann, wenn kein Ende beim Scrollen, Klicken und Konsumieren gefunden wird", sagt Dr. Barbara Voß, Leiterin der TK-Landesvertretung Hessen. In manchen Fällen kann häufiges Surfen sogar zu einem problematischen Medienverhalten oder einer Abhängigkeit führen. Ein bewusster und ausgewogener Umgang mit digitalen Medien und ein gutes Gleichgewicht zwischen Online- und Offline-Zeiten ist deshalb wichtig.
Offline-Aktivitäten als beste Erholung
Die Umfrage zeigt auch, dass auch Offline-Aktivitäten für vielen einen wichtigen Ausgleich bieten. 84 Prozent der Befragten aus Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland entspannen am liebsten in der Natur oder bei Spaziergängen, 79 Prozent widmen sich einem Hobby, 72 Prozent verbringen Zeit mit Freundinnen und Freunden oder der Familie. Auch Musik hören, Kochen, Essen gehen, Sport treiben oder Lesen zählen zu den beliebtesten Strategien, um Stress abzubauen.
Podcast-Tipp: Mediensucht verstehen
Wer Anzeichen von problematischer Mediennutzung bei sich oder anderen erkennt, findet Unterstützung im Podcast "Mediensucht verstehen" der Hessischen Landesstelle für Suchtfragen (HLS). Das Podcast-Projekt wird von der TK in Hessen gefördert. Seit September 2025 berichten dort Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis, wie man Mediensucht erkennen kann und geben Tipps zur Selbsthilfe. Geplant sind fünf Staffeln bis Ende 2027 mit wechselnden Schwerpunktthemen rund um digitale Gesundheit. Die zweite Staffel mit dem Schwerpunkt Computerspiele startet im April 2026.
Der Podcast "Mediensucht verstehen ist auf dem YouTube-Kanal @webcareplus und auf allen gängigen Podcast-Plattformen abrufbar. Weitere Angebote der TK zum Thema Medienkompetenz gibt es hier .
Hinweis für die Redaktion
Für die bevölkerungsrepräsentative, telefonische Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Mai 2025 bundesweit insgesamt 1.407 Personen ab 18 Jahre zu ihrem Stresserleben. Die in dieser Pressemitteilung zitierten Teilergebnisse der bundesweiten Studie beziehen sich auf die Region Rhein, Main Saar, also die Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland, wo 200 Personen befragt wurden.