Grippe: Weniger Impfungen bei älteren Menschen in Hessen

Frankfurt am Main, 25. November 2025. Die beste Zeit für die Grippeimpfung ist der Herbst - doch immer weniger ältere Menschen in Hessen machen davon Gebrauch. In der vergangenen Impfsaison 2023/2024 ließ sich nur gut ein Drittel (37 Prozent) der Versicherten der Techniker Krankenkasse (TK) ab 60 Jahren gegen Influenza impfen, ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den vergangenen Jahren. Während der Coronapandemie nahm in der Impfsaison 2021/2022 noch fast jeder und jede Zweite (47 Prozent) der älteren Bevölkerung die Grippeimpfung wahr. 

Impfbereitschaft geht zurück

"Während der Coronapandemie lag ein Schwerpunkt zwar auf der Covid-19-Impfung, zugleich nahm auch die Zahl der Grippeimpfungen zu. Nach dem Ende der Pandemie ist die Impfbereitschaft jedoch wieder deutlich zurückgegangen. Dabei ist die Grippeimpfung entscheidend, um schweren Krankheitsverläufen, insbesondere bei älteren Menschen und Personen mit Vorerkrankungen, vorzubeugen", sagt Dr. Barbara Voß, Leiterin der TK-Landesvertretung in Hessen. Die saisonale Grippe wird von unterschiedlichen Influenzaviren verursacht. Sie verändern sich ständig, so dass sich die Virusvarianten von Jahr zu Jahr unterscheiden. Um einen bestmöglichen Schutz gegen die zirkulierenden Virustypen zu erreichen, wird daher die Zusammensetzung des Grippeimpfstoffs jährlich angepasst. 

Grippe- und COVID-19-Impfung: Beide sind sinnvoll

"Eine einzelne Influenza-Impfung bietet keinen dauerhaften Schutz, sondern wirkt immer nur für die jeweils aktuelle Saison. Deshalb sollte sie regelmäßig erneuert werden", sagt Professorin Sandra Ciesek, Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie an der Universitätsmedizin Frankfurt und seit Jahresbeginn 2025 Mitglied der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut. "Zudem ist die Grippeschutzimpfung unabhängig von der COVID-19-Impfung zu betrachten. Bei beiden Erkrankungen gibt es viele milde, aber auch einzelne sehr schwere Verläufe. Beide Impfungen sind sinnvoll, um den individuellen Infektionsschutz zu verbessern. Zwar lässt sich eine Erkrankung dadurch nicht vollständig verhindern, jedoch verläuft sie bei geimpften Personen in der Regel deutlich milder als bei Ungeimpften", so Ciesek.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Grippeimpfung unter anderem für Menschen ab 60 Jahren, Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel, Personen mit gesundheitlicher Gefährdung, Bewohnerinnen und Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen sowie medizinisches Personal. Um rechtzeitig geschützt zu sein, empfiehlt die STIKO, sich im Herbst jedes Jahres, am besten bis Mitte Dezember impfen zu lassen.