#TKTalkimKessel
Interview aus Baden-Württemberg
In diesem Videoformat der TK-Landesvertretung Baden-Württemberg kommen wir mit Menschen ins Gespräch, die in Baden-Württemberg und darüber hinaus mit unterschiedlichen Angeboten, Initiativen und Innovationen dazu beitragen, die Gesundheitsversorgung im Land zu stärken und voranzubringen.

Im aktuellen #TKTalkimKessel begrüßt Nadia Mussa, Leiterin der TK-Landesvertretung Baden-Württemberg, Prof. Dr. med. Stefanie Joos, Direktorin des Instituts für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Tübingen. Im Gespräch geht es um die Weiterentwicklung der hausärztlichen Versorgung - wie sieht eine digitalisierte Praxis in Zukunft aus?
Den größten Unterschied in der Versorgung hierzulande gegenüber anderen Systemen sieht Prof. Joos darin, dass es in Deutschland keine wirkliche Primärversorgungsebene gibt.
In einer zukünftigen Primärversorgung spielt die Hausärztin oder der Hausarzt weiterhin ein Rolle, aber nicht die alleinige.
Um den Zugang zur Versorgung zu verbessern, sollten ihrer Ansicht nach größere primärversorgende Einheiten aufgebaut werden. Für die Patientensteuerung kann dabei eine digitale Ersteinschätzung hilfreich sein.
Innerhalb solcher Primärversorgungszentren müssen die Aufgaben des medizinisch geschulten Fachpersonals bzw. auch verschiedener Berufsgruppen so verteilt werden, dass möglichst alle auf ihrem oberen Kompetenzniveau arbeiten - stets zum Wohle der Patientinnen und Patienten.
Um dabei unnötige Doppeluntersuchungen zu vermeiden und den Informationsfluss zu gewährleisten, sieht Prof. Joos die elektronische Patientenakte als möglichen Gamechanger, weil sie den behandelnden Personen schon viele Vorinformationen bereithalten kann.
Viel Spaß beim Zuschauen.
#TKTalkimKessel mit Prof. Dr. med. Stefanie Joos
Zur Person:
Stefanie Joos, Jahrgang 1970, ist Fachärztin für Allgemeinmedizin, Professorin für Allgemeinmedizin, Ärztliche Direktorin des Instituts für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung sowie Leiterin des Zentrums für öffentliches Gesundheitswesen und Versorgungsforschung am Universitätsklinikum Tübingen.
Gleichzeitig ist sie Mitglied des Sachverständigenrates zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen und in der Pflege, Mitglied im Beirat des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin und Mitglied im Fachausschuss "Versorgungsmaßnahmen und -forschung" der Deutschen Krebshilfe.