FSME: Impfquote in Thüringen sinkt
Pressemitteilung aus Thüringen
Erfurt, 27. Februar 2025. Die Quote der Impfungen gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) in Thüringer Risikogebieten lag im Jahr 2022 bei 27,3 Prozent. Sie sinkt seit 2014 kontinuierlich. Damals ließen sich noch etwa 32 Prozent impfen. Darauf weist die Techniker Krankenkasse (TK) hin und bezieht sich auf aktuelle Analysen des Robert Koch-Instituts (RKI).
"Im Vergleich zu FSME-Risikogebieten zum Beispiel in Bayern (21,9 Prozent), Sachsen (19,4 Prozent) oder Baden-Württemberg (17,0 Prozent) ist die Impfquote im Freistaat recht hoch. Trotzdem sind nicht einmal drei von zehn Menschen nicht viel, wenn man bedenkt, dass die Impfung zuverlässig gegen FSME und damit im schlimmsten Fall gegen eine Hirnhautentzündung schützt", sagt Guido Dressel, Leiter der TK-Landesvertretung Thüringen.
"Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, sich gegen FSME impfen zu lassen. Denn die meisten FSME-Erkrankungen treten von Mai bis Oktober auf und bis die Impfung wirksamen Schutz bietet, vergeht einige Zeit."
Eine Grundimmunisierung mit insgesamt drei Impfungen bietet einen zuverlässigen Langzeitschutz gegen FSME. Zwischen den ersten beiden Impfungen vergehen ein bis drei Monate. Danach dauert es weitere zwei Wochen, bis ein wirksamer Schutz aufgebaut ist. Die dritte Impfung dient als Langzeitschutz und sollte alle drei bis fünf Jahre aufgefrischt werden.
Altersunterschiede bei den Impfquoten
Auffällig ist, wie unterschiedlich verschiedene Altersgruppen gegen FSME geschützt sind: Die Impfquote ist im Alter zwischen fünf und 18 Jahren am höchsten. Im Jahr 2022 waren über 35 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Thüringer Risikogebieten gegen FSME geimpft. Bei den jungen Erwachsenen nimmt die Impfquote kontinuierlich ab. Von den 30 bis 39-Jährigen in Thüringer Risikogebieten waren 2022 nur noch knapp 20 Prozent geimpft.
Danach steigen die Impfquoten allmählich wieder. Von den 60 bis 69-Jähren waren 28,4 Prozent geimpft sowie 32,4 Prozent der 70 bis 79-Jährigen.
Das ist besonders relevant, weil aus der Wissenschaft bekannt ist, dass gerade ältere Menschen bei einer FSME-Erkrankung ein erhöhtes Risiko für schwerwiegende Verläufe, Komplikationen und bleibende Schäden haben.
Deutlich mehr FSME-Risikogebiete, FSME-Erkrankungen nehmen zu
Die Zahl der FSME-Risikogebiete in Thüringen hat sich in den letzten 20 Jahren vervierfacht - 2004 waren es drei, aktuell sind es 13 Kreise beziehungsweise kreisfreie Städte im Süden, Osten und der Mitte des Freistaats: die Städte Gera, Jena und Suhl, außerdem die Landkreise Greiz, Hildburghausen, Saalfeld-Rudolstadt, Schmalkalden-Meiningen, Sonneberg, der Ilm-Kreis, der Saale-Holzland-Kreis, der Saale-Orla-Kreis, das Weimarer Land und seit 2024 das Altenburger Land. Damit sind in Thüringen über die Hälfte der Stadt- und Landkreise FSME-Risikogebiete.
Vergangenes Jahr wurden 13 FSME-Fälle aus Thüringen an das RKI gemeldet, 2023 waren es zehn.
Hinweis für die Redaktion
Die Risikogebiete und weitere Fakten zur Erkrankung stellt das Robert Koch-Institut online zur Verfügung.
Die Auswertungen zu FSME-Impfquoten beziehen sich auf Daten der KV-Impfsurveillance aus dem Epidemiologischen Bulletin 9/2025 des RKI.