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In Deutschland haben viele Berufstätige das Bedürfnis, tagsüber eine "Siesta" einzulegen. Dies zeigte die Studie How's work? der Techniker Krankenkasse. Allerdings gab es bisher keine klare Antwort auf die Frage, wie sich regelmäßiger Mittagsschlaf auf die Gesundheit und vor allem auf das Herz auswirkt. Zwei Studien aus der Schweiz kommen jetzt zu überraschend eindeutigen Ergebnissen, die im Alltag konkret und praktisch umsetzbar sind.

Schweizer Studien zum Mittagsschlaf

Wie lange? Forschende der Universität Lausanne prüften jetzt einen zusätzlichen Parameter, die Dauer des Mittagsschlafes. Das Ergebnis: Ein kurzer Schlaf unter 1 Stunde schützt das Herz, während ein ausgiebiger Mittagsschlaf das Risiko für Herzerkrankungen, aber auch für Diabetes und Übergewicht erhöht.

Wie oft? Eine Langzeitstudie aus der Schweiz wertete die gesundheitlichen Daten von 3462 Personen aus. Das Ergebnis: Wer mindestens 1 bis 2-mal pro Woche einen Mittagsschlaf hält, hatte verglichen mit Nicht-Schläfern ein deutlich reduziertes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. 

Das bedeutet für Sie: Wenn Sie die Möglichkeit haben, sich mittags hinlegen zu können, dann gönnen Sie sich und Ihrem Herzen diesen Luxus so oft wie möglich. Bevor Sie aber zur Ruhe kommen oder einschlafen, sollten Sie sich unbedingt einen Wecker stellen. Nach spätestens 20 Minuten "Powernapping" heißt es wach werden, damit Sie nicht in den Tiefschlaf kommen.  Dieser gute Vorsatz gelingt leichter, wenn Sie den Raum kurz vorher lüften und nicht vollständig abdunkeln. Trinken Sie nach dem Schlaf statt Kaffee, ein großes Glas Wasser zur Erfrischung. 

Wenn Schlafstörungen die Ursache sind 

Tief und erholsam schlafen hat jede Menge Vorteile. Durch den "Reset" im Schlaf können sich Körper und Psyche regenerieren. Allerdings gilt dieser positive Effekt vor allem für den Nachtschlaf. Wenn Sie unter Schlafstörungen leiden, reicht es nicht den fehlenden Schlaf am Mittag nachzuholen. Der Erholungswert ist bei weitem nicht der gleiche.

Zusätzlich kann der Schlaf tagsüber es erschweren, nachts gut zu schlafen. Mit einer koronaren Herzerkrankung sollten Sie deshalb Ihr Herz schützen, indem Sie Schlafprobleme durch eine konsequente Schlafhygiene angehen und eine echte Schlafstörung behandeln lassen. Je früher Sie wieder erholsam schlafen, desto besser ist es für Ihre körperliche und psychische Gesundheit.

Schlafstörungen erkennen: Schlafprobleme, die häufiger als dreimal wöchentlich auftreten und über sechs Monate anhalten, gelten als behandlungsbedürftig. 

Laut Deutscher Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin werden Schlafprobleme entgegen offiziellen Empfehlungen zu häufig medikamentös behandelt. Der erste Schritt zur Behandlung von Schlafstörungen bestehe immer darin, Schlafräuber wie Alkohol oder Sorgen zu erkennen und schlaffördernde Faktoren in den Alltag zu integrieren. Erst wenn diese Maßnahmen keinen Erfolg haben, sollte über eine medikamentöse Therapie nachgedacht werden.

Wichtig zu wissen: Mit den Jahren dauert es länger einzuschlafen und die sogenannte "Schlafarchitektur" verändert sich. Das bedeutet, die Phasen von Tiefschlaf werden kürzer und man schläft nicht mehr 8 Stunden durch. Diese Veränderungen sind im Alter normal. Hellhörig sollten Sie aber werden, wenn Sie morgens gerädert aufwachen und tagsüber ständig schlafen möchten oder mehrfach nachts zur Toilette gehen müssen.

Weitere wertvolle Informationen finden Sie im Schlaf-Podcast der TK .

Nutzen Sie auch das Online-Training gegen Schlafstörungen , das einer Chronifizierung vorbeugt.