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Übergewicht ist ein weit verbreitetes Problem in unserer Gesellschaft und betrifft Menschen jeden Alters und Geschlechts. Weltweit forschen daher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu den Ursachen für Übergewicht. Diese scheinen weitaus vielschichtiger zu sein als bislang angenommen. 

Wir werden immer dicker

Die Zahl der Übergewichtigen steigt. 2019 waren laut Eurostat (das Statistische Amt der Europäischen Union) 60,7 Prozent der erwachsenen Männer und 46,5 Prozent der erwachsenen Frauen in Deutschland übergewichtig. 19,1 Prozent der Männer und 19 Prozent der Frauen galten dabei als adipös beziehungsweise stark übergewichtig. Ein großes Problem, denn Adipositas geht oft gesundheitlichen Beschwerden einher und kann zu Folge- und Begleiterkrankungen führen. Das Risiko für beispielsweise Diabetes mellitus Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder hormonelle Störung wird dadurch erhöht. Der Body-Mass-Index (BMI) hilft dabei zu überprüfen, ob das eigene Körpergewicht noch im gesunden Rahmen liegt oder Übergewicht besteht. Dabei gilt ein BMI von 18,5 bis 25 als normal, ein Wert von 25 bis 30 als übergewichtig und ein BMI über 30 als adipös.

Wie hoch ist mein BMI?

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Oft beginnen die Gewichtsprobleme schon im jungen Alter: Denn auch immer mehr Kinder und Jugendliche leiden zunehmend unter Übergewicht. Laut dem RKI gilt etwa jedes sechste Kind in Deutschland als übergewichtig oder adipös. Unter den 11- bis 13-Jährigen trifft dies sogar jedes fünfte zu. 

Ist Dicksein angeboren?

Dicke Eltern - dicke Kinder? Das kommt häufiger vor, als man glaubt. Laut dem Bundesministerium für Forschung und Bildung haben Kinder und Jugendliche, deren Eltern mehrgewichtig sind, ein um bis zu 80 Prozent erhöhtes Risiko, selbst einmal übergewichtig zu werden. Sind die Eltern sogar adipös erhöht sich das Risiko um 300 Prozent. Dabei liegt es nicht nur an den Genen, sondern auch an der Tatsache, dass die Kinder die meist zu kalorienreiche Ernährung ihrer Eltern nachahmen. Das Gute: Selbst wenn eine genetische Veranlagung für ein paar Kilos mehr spricht, können eine ausgewogene Ernährung und viel Bewegung Wunder bewirken.  

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Eine ausgewogene Ernährung macht fit und führt dazu, dass Sie sich rundum wohl fühlen. Der interaktive TK-Coach vermittelt, worauf es ankommt.

Gute und schlechte Futterverwertung

In der Erbsubstanz kann beispielsweise festgelegt sein, ob man ein guter oder schlechter Futterverwerter beziehungsweise Futterverwerterin ist. Wenn die Nahrung schlecht verwertet wird, verpufft die aufgenommene Energie als Wärme. Bei einer guten Futterverwertung hingegen wird die Nahrungsenergie eher als Fettpolster gespeichert. Die Folge: Während schlechte Futterverwerter und Futterverwerterinnen trotz vielen Essens und Trinkens schlank bleiben, können Menschen mit guter Futterverwertung schon bei geringeren Mengen zunehmen.


Erziehung und Esstradition

Neben der Vererbung gelten ungünstige Essgewohnheiten und falsches Essverhalten als wichtigste Ursache für zu viele Pfunde. Es ist eben nicht nur wichtig, "was" und "wie viel" man isst, sondern auch warum und wie wir essen.

Erziehung und Esstradition beeinflussen die Entstehung von Übergewicht in besonderem Maße. Eine Reihe von Erziehungsmethoden tragen dazu bei, dass bereits im Kindesalter das natürliche Appetit- und Sättigungsverhalten gestört wird. Typische Beispiele sind Aufforderungen, den Teller leer zu essen, die Mahlzeit schnell zu essen, solange sie warm ist, oder Essen als Lob oder Strafe einzusetzen. So werden Essmenge und Esszeitpunkt oft von außen vorgegeben und nicht mehr durch interne natürliche Mechanismen des Körpers reguliert. Solche Strategien führen dann im Erwachsenenalter dazu, dass nicht Hunger das Signal zum Essen auslöst, sondern Ärger, Stress oder Langeweile.

Auch der Duft aus dem Bäckerladen bewirkt bei diesen Menschen eine stärkere Lust aufs Essen als bei Menschen, die ein noch funktionierendes Appetit- und Sättigungsverhalten haben. Diese Menschen sind besonders gefährdet, übergewichtig zu werden. Andere, die genauso abhängig von äußeren Reizen sind, können ihr Gewicht jedoch halten. Dies gelingt ihnen mit Hilfe einer starken geistigen Kontrolle ihres Essverhaltens, also mit Disziplin. Diese starke Kontrolle ersetzt dabei die verloren gegangenen internen Kontrollmechanismen.

Psychische Faktoren

Hinter Adipositas können seelische Ursachen stecken, denn gerade Stress kann nachweislich dazu beitragen, dass wir übergewichtig werden. Der Grund: Wenn wir gestresst sind, produziert unser Körper das Hormon Cortisol, das den Appetit steigern kann. Dazu kommt, dass übergewichtige Menschen Essen oft als Bewältigungsmechanismus für ihre Emotionen verwenden. So wird emotionales Essen zum Trost, der vorübergehend das Gefühl von Stress oder Traurigkeit lindert. Das Tückische: Dieses Verhalten führt meist zu einer weiteren Gewichtszunahme, was zur Folge hat, dass sich emotionaler Stress weiter verstärkt und das Selbstwertgefühl leidet.  So entsteht ein Teufelskreis, der sich oft nur mit professioneller Hilfe durchbrechen lässt.

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Podcast Adipo­sitas

Chronische Erkrankung mit vielen Ursachen

Gezügeltes Essverhalten

Es gibt Menschen, die zwar normalgewichtig sind, aber eine Veranlagung zu Übergewicht haben. Man spricht in diesen Fällen auch von gezügelten Esserinnen und Essern. In der Wissenschaft geht man davon aus, dass deren vorprogrammiertes genetisches Soll-Gewicht, auch Set-Point genannt, um einiges höher liegt als das Gewicht, um das sie so krampfhaft kämpfen. Zeitlebens müssen sich Betroffene mit einer reduzierten Energiezufuhr begnügen - mit bis zu 30 Prozent weniger Kalorien als normalerweise für sie veranschlagt würde. Das kostet viel Disziplin, psychische Energie und auch ein Stück Lebensfreude. Diese Art des gezügelten Essens kann möglicherweise auch Essstörungen fördern. 

Fazit: Insgesamt gibt es also viele Faktoren, die dazu beitragen können, dass jemand übergewichtig wird. Eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung können helfen, abzunehmen und das Gewicht zu kontrollieren. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass jeder Mensch einzigartig und jeder Körper anders ist. Eine Zauberformel zum Abnehmen gibt es daher nicht. Es lohnt sich dennoch, einen gesunden Lebensstil anzustreben - nicht nur um Übergewicht vorzubeugen oder abzubauen, sondern auch um unser allgemeines Wohlbefinden zu verbessern. Denn wer sich fit fühlt, hat mehr Energie für den Alltag - sowohl physisch als auch mental.