Mainz, 2. August 2023. Verglichen mit dem bundesweiten Durchschnitt gehen Rheinland-Pfälzer und Rheinland-Pfälzerinnen oft zum Arzt: Mit durchschnittlich 3,2 Arztkontakten je Erwerbsperson lag die Zahl im Jahr 2022 um 6,9 Prozent über den deutschlandweiten Ergebnissen von 3,02 Arztkontakten mit mindestens einer Verordnung. Das ergab eine Auswertung der Landesvertretung der Techniker Krankenkasse (TK) in Rheinland-Pfalz. Parallel dazu wurden den Patienten in Rheinland-Pfalz auch 9,9 Prozent mehr verschreibungspflichtige Medikamente verordnet als im bundesweiten Mittel. Jede Erwerbsperson erhielt rechnerisch fünf Präparate und somit Arzneimittel für 291 Tage (Tagesdosen). Auch hier lag Rheinland-Pfalz 8,2 Prozent über dem Bundesdurchschnitt von 269 Tagesdosen.

Überdurchschnittlich häufig wurden dabei kortisonhaltige Medikamente (+27,4 Prozent zum Bundesdurchschnitt), Schilddrüsenmedikamente (+15,8 Prozent), Blutdrucksenker (+13,3 Prozent) sowie Antibiotika (+12,6 Prozent) verschrieben. Dagegen wurden insbesondere Allergene zur Diagnose und Behandlung von Allergien in deutlich geringerem Umfang (-24,6 Prozent) als im Bundesdurchschnitt verordnet.

"Nicht nur im bundesweiten Vergleich, auch im Hinblick auf die vergangenen zehn Jahre wurden in Rheinland-Pfalz mehr Medikamente verschrieben. Im Jahr 2012 lag die Zahl der verordneten Tagesdosen noch bei 240. Die Zunahme beträgt somit in diesem Zeitraum über 20 Prozent. Die Zahl der Tagesdosen in RLP liegt bei 17 von 20 Medikamentengruppen über dem Durchschnitt", sagt Jörn Simon, Leiter der TK-Landesvertretung in Rheinland-Pfalz.
 

Hinweis für die Redaktion: 

Für den Gesundheitsreport 2023 wertete die TK Krankschreibungen und Arzneimittelverordnungen der rund 5,5 Millionen bei der TK versicherten Erwerbspersonen aus, davon 254.000 aus Rheinland-Pfalz. Dazu zählen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und Empfänger von Arbeitslosengeld I. Den Gesundheitsreport für Rheinland-Pfalz finden Sie hier.