Schwerin, 29. Juli 2025. Immer mehr Menschen in Mecklenburg-Vorpommern nutzen die Videosprechstunde. So fanden 2024 knapp 7.000 digitale Behandlungen statt - rund 15 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Damit endet der rückläufige Trend der Vorjahre. Das zeigt eine Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK).

"Für viele ist die klassische Sprechstunde in einer Praxis die erste Anlaufstelle bei gesundheitlichen Beschwerden - oft jedoch mit Anfahrt und abhängig von Nachfrage und Praxisorganisation, langen Wartezeiten verbunden. Daher kann gerade in einem Flächenland wie Mecklenburg-Vorpommern die Videosprechstunde eine sinnvolle Alternative für eine zeitnahe Behandlung sein und besonders in Erkältungszeiten das Infektionsrisiko reduzieren", sagt Manon Austenat-Wied, Leiterin der TK-Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern.

Videosprechstunden am häufigsten in der Allgemeinmedizin

Fast die Hälfte (rund 48 Prozent) der Videosprechstunden fanden in der Allgemeinmedizin statt. Mit einem Anteil von 20 Prozent der abgerechneten Videosprechstunden wurde die digitale Behandlung in der psychologischen Psychotherapie genutzt. Darüber hinaus entfielen 10 Prozent der Videosprechstunden auf die Frauenheilkunde und etwa 6 Prozent auf die hausärztliche innere Medizin.

"Vor allem in der Allgemeinmedizin können Standardanliegen, wie Befund- und Nachgespräche oder Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen einfach per Videosprechstunde durchgeführt werden. Auf diese Weise wird das Personal in der Praxis entlastet und kann sich intensiver um komplexere Fälle kümmern", erklärt Austenat-Wied.

Digitale Sprechstunden als Standard etablieren

Immer mehr Menschen beklagen Probleme bei der schnellen Terminvergabe in Arztpraxen. Um eine schnellere und passendere Behandlung zu ermöglichen, spricht sich die TK für eine digital gestützte Ersteinschätzung vor der Arzttermin-Vereinbarung aus. Diese soll gesundheitliche Probleme schnell einordnen und einen geeigneten Behandlungspfad empfehlen. Je nach medizinischem Bedarf kann das etwa ein Termin in der Arztpraxis oder ein telemedizinisches Angebot sein. 

"Sowohl Patientinnen und Patienten als auch die Praxen profitieren von einer gezielten Versorgung. Deshalb müssen Videosprechstunden als selbstverständliche Ergänzung zur klassischen Behandlung etabliert werden", so Austenat-Wied.

Hinweis für die Redaktion

Die Auswertungen zur Videosprechstunde beziehen sich auf die ambulanten Leistungsdaten mit Technik-Zuschlägen aller TK-Versicherten.

Versicherte der TK können sich in der TK-OnlineSprechstunde digital behandeln lassen. Über die App "TK-Doc" sind Ärztinnen und Ärzte zur Behandlung der Patientinnen und Patienten erreichbar.

In Mecklenburg-Vorpommern zählt die TK knapp 224.000 Versicherte.