Saarbrücken, 9. Juli 2025. Pflegebedürftigkeit kann jede und jeden treffen. Doch wie wollen die Menschen bei Betroffenheit leben? Ein Pflegeheim scheint für viele nur die letzte Option zu sein. Das ist ein Ergebnis des TK-Meinungspuls 2025, einer repräsentativen Befragung des Forschungsinstituts Forsa im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) mit Teilergebnissen aus der Ländergruppe Saarland, Hessen und Rheinland-Pfalz. An Saar, Rhein und Main würden 36 Prozent der Befragten bei eigenem Bedarf an pflegerischer Unterstützung ein Pflegeheim in Erwägung ziehen. Mehrheitlich würden die Menschen lieber in ihrer eigenen Wohnung bzw. ihrem eigenen Haus wohnen (93 Prozent), in betreutem Wohnen (72 Prozent), in einem Mehrgenerationen-Wohnprojekt (62 Prozent), bei ihren Angehörigen zuhause (57 Prozent) oder in einer Wohngemeinschaft mit anderen Senioren (48 Prozent).  

"Wir müssen es schaffen, dass Pflegebedürftige länger in ihrem gewohnten Umfeld bleiben können - dabei können Smart-Home-Technologien eine wichtige Rolle spielen. Mit der Öffnung des Pflegehilfsmittelverzeichnisses für digitale Lösungen wurden die Voraussetzungen für die Aufnahme entsprechender Pflegehilfsmittel geschaffen. Damit Betroffene von der Regelung profitieren, müssen die Hersteller passende Produkte entwickeln und auch in die Liste aufnehmen lassen", erläutert Stefan Groh, Leiter der TK-Landesvertretung Saarland. Er ergänzt: "Das würde Ressourcen in Pflegeheimen schonen und zu mehr Wohlbefinden und Lebensqualität der Betroffenen führen."

Großteil ist offen für technische Unterstützung

Dass die Menschen für diese technische Unterstützung offen sind, zeigt die Befragung ebenfalls. So würden 91 Prozent der Befragten für sich oder pflegebedürftige Angehörige Technik im Haushalt nutzen, beispielweise Sensoren die Stürze registrieren und melden. 77 Prozent an Saar, Rhein und Main würden in dieser Situation Videochats mit Pflegefachkräften oder Ärztinnen und Ärzten in Anspruch nehmen. Auch digitale Angebote zur Organisation des Pflegealltags würden mit 74 Prozent eine breite Mehrheit nutzen, um etwa mit Apps der Pflegekassen einen Pflegeantrag zu stellen. 

Zahl der Pflegebedürftigen steigt

Aktuell beziehen deutschlandweit rund 5,5 Millionen Menschen Leistungen der Sozialen Pflegeversicherung, im Saarland waren es 2023 rund 80.500 Personen. Nur 22 Prozent der Befragten im Saarland, in Rheinland-Pfalz und Hessen hatten in den vergangenen fünf Jahren keine Berührung zu dem Thema. Genauso viele Menschen gaben an, sich selbst zu Hause um eine pflegebedürftige Person zu kümmern.

Hinweis für die Redaktion

Für die bevölkerungsrepräsentative, telefonische Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Januar und Februar 2025 bundesweit insgesamt 2.052 Personen ab 18 Jahre (darunter jeweils mind. 200 Personen pro Ländergebiet) mit anschließender Proportionalisierung der Gesamtergebnisse. Die hier ausgewiesenen Teilergebnisse beziehen sich auf die Region Rhein, Main, Saar; also die Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland.