Stuttgart, 27. Oktober 2025. Die Grippe-Impfquote in Baden-Württemberg ist die niedrigste in ganz Deutschland. In der vergangenen Grippesaison 2024/2025 haben sich im Südwesten nur 24 Prozent der TK-Versicherten über 60 Jahre gegen Grippe impfen lassen. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Landesvertretung der Techniker Krankenkasse (TK). Im Vergleich zur Grippesaison 2023/2024 ist die Impfquote um vier Prozentpunkte zurückgegangen und damit deutlich niedriger als in den anderen Bundesländern: Bayern folgt mit 31 Prozent, den Höchstwert im Ländervergleich erreichte Sachsen-Anhalt mit 52 Prozent. Im Bundesdurchschnitt bekamen im letzten Herbst und Winter 38 Prozent der TK-Versicherten über 60 Jahre den Piks gegen Grippe.

Nach Corona-Push zurück auf Vor-Pandemie-Wert

"Corona hatte der Grippeimpfung vor allem im ersten Pandemiejahr einen Push gegeben. Wobei der damals erreichte Rekordwert von fast 36 Prozent im Land immer noch niedriger war als der jetzige Bundesschnitt. Inzwischen sind wir wieder beim Vor-Pandemie-Wert angekommen - nur knapp ein Viertel der über 60-Jährigen in Baden-Württemberg hatten sich 2019 für eine Immunisierung gegen Influenza entschieden", sagt Nadia Mussa, Leiterin der TK-Landesvertretung in Stuttgart. "Es ist wichtig, dass sich insbesondere Risikogruppen schützen. Influenza ist keine harmlose Erkältung", betont Mussa. 

90 Prozent der Grippetoten älter als 60

Laut Robert Koch-Institut (RKI) wurden in der vergangenen Grippe-Saison 2024/25 rund 390.000 Grippefälle erfasst, davon knapp 34.600 in Baden-Württemberg. Insgesamt sind 1.754 Menschen mit Influenza verstorben, davon 90 Prozent im Alter von 60 Jahren und mehr. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Europäische Kommission (EU) empfehlen ihren Mitgliedsstaaten, eine Influenza-Impfquote von 75 Prozent bei den Risikogruppen zu erreichen. 

Vergesslichen hilft die ePA

"Bei der Inanspruchnahme von Schutzimpfungen setzen wir große Hoffnung in die elektronische Patientenakte. Die TK bietet ihren Kundinnen und Kunden in ihrer App einen Informations- und Erinnerungs-Service zu den Themen Impfen, Vorsorge und Zahnvorsorge an. Entsprechende Termine und Behandlungen in der Praxis werden automatisch in die Akte eingetragen und man behält besser den Überblick", so die TK-Leiterin.

Hinweise für die Redaktion 

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Grippeimpfung unter anderem für Menschen ab 60 Jahren, Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel sowie für Personen mit gesundheitlicher Gefährdung, Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal. Um rechtzeitig geschützt zu sein, empfiehlt die STIKO, sich ab Oktober bis Mitte Dezember impfen zu lassen.