Stuttgart, 2. Oktober 2025. Insgesamt zehn Studierende aus ganz Deutschland sind vom 6. bis zum 8. Oktober drei Tage lang bei der TK-DocTour der Techniker Krankenkasse (TK) im Südwesten unterwegs. Sie besuchen auf dem Weg von Stuttgart nach Rottweil Arztpraxen, erfahren eine Menge über die vielfältigen Möglichkeiten, sich als Hausärztin oder Hausarzt niederzulassen und lernen die verschiedenen Optionen nach dem Studium kennen.

Vorurteile werden abgebaut

Das Ziel der Tour, die bereits zum zwölften Mal stattfindet: Durch den Austausch mit erfahrenen niedergelassenen Medizinerinnen und Medizinern können sich die Studierenden ein realistisches Bild von der Arbeit in einer Praxis machen. "Wir möchten Vorurteile abbauen und so einen Beitrag für eine gute medizinische Versorgung im niedergelassenen Bereich leisten", sagt Nadia Mussa, Leiterin der TK-Landesvertretung Baden-Württemberg, vor dem Start der Tour.

Chancen auf Niederlassung so gut wie lange nicht

Die Möglichkeiten, sich in Baden-Württemberg als Hausärztin oder Hausärztin niederzulassen, sind so gut wie lange nicht. Von den insgesamt 103 Planungsbereichen sind derzeit nur neun für eine Niederlassung gesperrt. Vor zehn Jahren war das noch bei über 30 Bereichen der Fall. Nadia Mussa: "Junge Hausärztinnen und Hausärzte werden fast überall mit offenen Armen empfangen"    

Erstmals nehmen Studierende im Fach Physician Assistance (PA) teil

Mit dabei sind erstmals auch Studierende im Fach Physician Assistance (PA). Nach Abschluss des Studiums arbeiten sie als Arztassistentinnen und -assistenten an der Schnittstelle zwischen Pflegekräften und ärztlichem Personal. "Der Teamgedanke und damit die Zusammenarbeit zwischen den Heilberufen wird immer wichtiger", betont Nadia Mussa. Die Möglichkeit für nichtärztliche medizinische Fachkräfte, in Zukunft leichtere Fälle selbst zu behandeln, ist aus Sicht der TK notwendig, um die Ärztinnen und Ärzte zu entlasten und das Gesundheitswesen so effizienter zu machen.

Die ePA ist jetzt Pflicht - digitale Kenntnisse für Studierende unabdingbar 

Ein weiterer Höhepunkt ist der Besuch des "Showrooms Digitalisierung" der Landesärztekammer Baden-Württemberg. Seit dem 1. Oktober ist die Nutzung der elektronischen Patientenakte (ePA) für Gesundheitseinrichtungen auch in Baden-Württemberg verpflichtend. "Die ePA wird zum digitalen Dreh- und Angelpunkt im Gesundheitswesen werden. Dieser Gedanke muss in der Ausbildung aller Gesundheitsberufe fest verankert werden", so Mussa.  

Austausch mit CDU-Gesundheitsexperte Stefan Teufel

In Rottweil diskutieren die Studierenden mit dem Gesundheitsexperten Stefan Teufel, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion. Er wird erläutern, welche gesundheitspolitischen Weichen derzeit gestellt werden, die das spätere Berufsleben maßgeblich beeinflussen können - und welche Mitwirkungsmöglichkeiten auf studentischer Seite es dabei gibt.

Kooperation mit mehreren Partnern

Partner der TK bei der diesjährigen Tour sind erneut das Kompetenzzentrum Weiterbildung Baden-Württemberg (KWBW), das Institut für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Ulm sowie die Koordinierungsstelle Allgemeinmedizin der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW).