Magdeburg, 16. Oktober 2025. Viele sind betroffen, nur wenige sprechen darüber: Hämorrhoiden, Analfisteln und andere proktologische Erkrankungen sind weit verbreitet, werden aber oft tabuisiert. Dabei können sie für die Betroffenen mit erheblichen körperlichen und seelischen Beschwerden verbunden sein. Besonders belastend ist es, wenn konservative Maßnahmen nicht mehr ausreichen und eine Operation notwendig wird. 

Umso wichtiger ist es, dass dieser Eingriff so schonend und schmerzarm wie möglich erfolgt. Versicherte der Techniker Krankenkasse (TK) mit Wohnsitz in Sachsen-Anhalt können deshalb auf ein neues spezialisiertes Behandlungsangebot zurückgreifen. In Halle (Saale) kooperiert die TK mit erfahrenen Fachärztinnen und -ärzten des Medizinischen Versorgungszentrums Elisabeth Ambulant, die die proktologischen Eingriffe minimalinvasiv und ambulant durchführen.

Komplikationsarmer und schmerzfreier Eingriff

Bei der Behandlung kommt ein modernes Verfahren zum Einsatz, bei dem Gewebe durch die Zufuhr von Wärme gezielt behandelt wird. "Die sogenannte Radiofrequenzablation (RFA) ist ein innovatives Verfahren, das eine herkömmliche Hämorrhoiden-Operation komplett ersetzen kann. Der kleine Eingriff wird in lokaler Betäubung durchgeführt und dauert nur Minuten - man braucht also keine Narkose. Über eine Sonde wird dabei Energie in die vergrößerten Hämorrhoiden eingebracht, was zum gezielten Schrumpfen des Gewebes führt", erklärt Oberarzt Peter Wenzel, Leiter des Enddarmzentrums am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle. 

Die Methode sei mit dem Einsatz eines Lasers vergleichbar, aber besser als dieser, da die RFA-Sonde nicht so heiß werde. "Sie zerstört damit kein Gewebe wie der Laser, sondern verkleinert es nur. Schmerzen und Komplikationen treten deshalb kaum auf. Schon nach kürzester Zeit, meist schon am nächsten Tag, sind unsere Patienten wieder voll einsatzfähig", so Wenzel. Bei Bedarf könne die Technik wiederholt werden, notwendig sei aber meist nur eine einmalige Behandlung.

Über 9.000 Versicherte in Sachsen-Anhalt betroffen

Allein im Jahr 2024 waren rund 9.500 TK-Versicherte in Sachsen-Anhalt wegen Hämorrhoiden in ärztlicher Behandlung. Der Bedarf für eine gute, niedrigschwellige Versorgung ist da - und genau hier setzt das neue Angebot an. "Gerade bei Erkrankungen, über die viele Betroffene nicht gerne sprechen, ist es wichtig, dass es moderne, schmerzarme Behandlungsangebote gibt und die Betroffenen auch wissen, an welche spezialisierte Einrichtung sie sich vertrauensvoll wenden können", betont Steffi Suchant, Leiterin der TK-Landesvertretung Sachsen-Anhalt. 

Patientinnen und Patienten können in der Regel direkt nach dem Eingriff wieder nach Hause und sich dort in vertrauter Umgebung erholen.

Hinweis für die Redaktion

Die genannte Zahl der Betroffenen bezieht sich auf TK-Versicherte, die im Jahr 2024 wegen Hämorrhoiden und Analfisteln ärztlich behandelt wurden. Dabei handelt es sich um verschiedene Entwicklungsstadien der krankhaften Erweiterung der Blutgefäße. In vielen Fällen reichen konservative Behandlungsmethoden, zum Beispiel durch Salben. In fortgeschrittenen Stadien kann ein Eingriff von Nöten sein. 

Grundsätzlich besitzt jeder Mensch Hämorrhoiden - sie werden erst zum Problem, wenn sie vergrößert sind und Symptome wie Jucken, Brennen oder Schmerzen verursachen. Laut der S3-Leitlinie "Hämorrhoidalleiden" sind fast 70 Prozent aller Erwachsenen im Laufe ihres Lebens irgendwann von symptomatischen Hämorrhoiden betroffen.

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