Mainz, 27. Mai 2025. Pflegepersonal in Rheinland-Pfalz war im Jahr 2024 fast 50 Prozent häufiger krankgeschrieben als Erwerbstätige insgesamt. Das ergab eine aktuelle Auswertung der rheinland-pfälzischen Landesvertretung der Techniker Krankenkasse (TK). So kamen Pflegefachangestellte auf 29,8 Fehltage, im Vergleich zu 20 Fehltagen bei Erwerbstätigen insgesamt. Rheinland-pfälzische Pflegekräfte waren im Jahr 2024 auch häufiger krankgeschrieben als der bundesweite Durchschnitt. Mit 29,8 Fehltagen lagen die Zahlen 4,5 Prozent über dem bundesweiten Mittelwert von 28,5 Fehltagen bei dieser Berufsgruppe. 

Psychische Belastung und Rückenschmerzen für Fehltage verantwortlich

Jörn Simon, Leiter der TK-Landesvertretung Rheinland-Pfalz, erklärt: "Die hohe mentale Belastung ist als einer der Hauptgründe für die erhöhte Anzahl an Fehltagen zu benennen. Stress und psychischer Druck könnten durch den zunehmenden Fachkräftemangel weiter steigen. Dazu kommt die körperliche Belastung, welche ebenfalls für die krankheitsbedingten Fehltage auszumachen ist." Tatsächlich waren im vergangenen Jahr bundesweit 5,7 Fehltage von Pflegekräften auf psychische Erkrankungen zurückzuführen, 4,9 Fehltage kamen durch Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems zustande.

Langfristige Perspektiven schaffen

"Um die Zukunft der pflegerischen Versorgung, auch mit Blick auf den demografischen Wandel, zu sichern, müssen die Arbeitsbedingungen dahingehend verbessert werden, dass die Beschäftigten langfristige Perspektiven sehen. So sollten Möglichkeiten zur Weiterbildung geschaffen werden, um besonders geschultes Pflegepersonal auch mit bestimmten ärztlichen Aufgaben zu betrauen. Darüber hinaus ist es nach Ansicht der TK wichtig, unterschiedliche Arbeitszeitmodelle anzubieten, um eine bessere Work-Life-Balance für das Pflegepersonal zu ermöglichen. Dadurch könnte der Beruf auch für Einsteigerinnen und Einsteiger sowie Berufsrückkehrerinnen und -rückkehrer attraktiver werden", führt Simon weiter aus. "Gleichzeitig sollte der Blick auf das Betriebliche Gesundheitsmanagement gelenkt werden, das Mitarbeitende unterstützen kann, länger gesund in ihrem verantwortungsvollen Job zu bleiben", sagt der TK-Landeschef.
 

Hinweis für die Redaktion: 

Die Forderungen der TK-Landesvertretung Rheinland-Pfalz zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflege können Sie hier nachlesen: Pflege zukunftssicher gestalten | Die Techniker - Presse & Politik