Generation Kopf unten: Neun von zehn Zwölfjährigen besitzen ein Smartphone, drei Stunden pro Tag verbringen sie durchschnittlich online. Die digitale Welt gehört längst zum Alltag im Kinderzimmer. Schon Kleinkinder wissen heute, wie das richtige Wischen und Klicken auf Displays funktioniert. Mit den Möglichkeiten des Internets und der sozialen Medien ist jedoch auch die Anzahl der Stolpersteine und Risiken gestiegen.

Das Präventionsprojekt Netzgänger 3.0 von Condrobs e. V. und Techniker Krankenkasse setzt genau hier an. Dabei werden Schülerinnen und Schüler darin unterstützt, Gefahren in der digitalen Welt zu erkennen, zu vermeiden und einen maßvollen Umgang mit dem Internet zu entwickeln. Die Jugendlichen lernen, ihr eigenes Verhalten in der digitalen Welt kritisch zu reflektieren.

Die Schirmherrschaft für Netzgänger 3.0 hat die bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention, Judith Gerlach, übernommen. 

Gleich und gleich belehrt sich gern: Das Peer-to-Peer-Konzept

Das Besondere am Projekt: Nicht Lehrerinnen und Lehrer, sondern Schülerinnen und Schüler vermitteln die Inhalte. Wenn Erwachsene auf die Gefahren des Internets hinweisen, wirkt das auf Jugendliche oft als Belehrung. Deshalb übernehmen bei Netzgänger 3.0 Schülerinnen und Schüler aus höheren Jahrgangsstufen, die sogenannten "Peers", die Lehrerrolle. Sie haben Vorbildfunktion, können jedoch gleichzeitig auf Augenhöhe mit den Fünft- und Sechstklässlern kommunizieren. Da ein Großteil der Mediennutzung in der Freizeit stattfindet, sind bei Netzgänger 3.0 auch die Eltern mit im Boot. Auf einem Elternabend werden sie über das Konzept und die Ziele des Projekts informiert, damit die Kinder auch zu Hause Unterstützung beim sicheren Umgang mit den Neuen Medien haben.

Netzgänger 3.0 startete 2016 mit zwölf Schulen im Münchener Raum. Seitdem haben rund 180 Schulen in Bayern am Projekt teilgenommen. In 2023 und 2024 werden das Projekt je 24 Schulen umsetzen.

Netz­gänger 3.0 - Inter­views mit den Teil­neh­me­rinnen und Teil­neh­mern

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Viele Schulen sind vom Projekt so überzeugt, dass sie wiederholt teilnehmen wollen, wenn die geschulten Peers die Schule verlassen haben. Seit 2018 wird zusätzlich eine Lehrerinnen- und Lehrerschulung angeboten, so dass die Schulen das Projekt später in Eigenregie umsetzen können.

Interview mit dem Projektleiter von Netzgänger

Kommentar zum Medienverhalten von Kindern und Jugendlichen

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