Hannover, 3. Juli 2025. Die Kliniken in Niedersachsen sind laut einer Mitteilung der Techniker Krankenkasse (TK) bei der Digitalisierung auf einem guten Weg. Das zeigt eine Erhebung des Konsortiums "Digitalradar Krankenhaus" im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums. "Der digitale Reifegrad der Kliniken in Niedersachsen hat sich zwischen 2021 und 2024 von 34,3 auf 43,4 von 100 möglichen Punkten verbessert (plus 26,5 Prozent). Damit liegt Niedersachsen über dem Bundesdurschnitt von 42,4 Punkten", so Sabrina Jacob, kommissarische Leiterin der TK-Landesvertretung Niedersachsen. 

158 Kliniken wurden bewertet

Das Digitalradar hat insgesamt 158 Krankenhäuser in Niedersachsen bewertet. Der digitale Reifegrad wird dabei in sieben Dimensionen gemessen. Dazu gehören unter anderem die IT-Sicherheit, der Ablauf klinischer Prozesse, die telemedizinischen Angebote und die Patientenpartizipation. Dabei wird erfasst, inwieweit Kliniken es ihren Patientinnen und Patienten ermöglichen, sich aktiv am Behandlungsprozess zu beteiligen, zum Beispiel über Patientenportale.

Keine digitalen Insellösungen

"Der Fortschritt bei der Digitalisierung der Kliniken in Niedersachsen ist erfreulich und muss sich kontinuierlich weiterentwickeln. Wichtig ist aber auch, dass keine Insellösungen geschaffen werden. Die Patientinnen und Patienten müssen einen zentralen Zugriff auf ihre Daten und Unterlagen haben", fordert Jacob. "Die elektronische Patientenakte bietet dabei die technische Basis für ein digital vernetztes Gesundheitswesen."

Milliarden Euro für die Digitalisierung der Krankenhäuser

Nach Angaben der TK fließt derzeit viel Geld von Bund und Land in die Digitalisierung der Krankenhäuser. Die Mittel stammen aus dem "Krankenhauszukunftsfonds", der bundesweit mit rund 4,3 Milliarden Euro gefüllt ist. Die Bundesländer haben davon 1,3 Milliarden Euro bereitgestellt, davon 122 Millionen Euro aus Niedersachsen. Mit Hilfe des Digitalradars wird ermittelt, ob und in welchem Ausmaß diese finanzielle Förderung zu einer Verbesserung führt. 

"Die Fördermittel aus dem Krankenhauszukunftsfonds ermöglichen die Schaffung und Weiterentwicklung anschlussfähiger digitaler Strukturen über die verschiedenen Einrichtungen hinweg, ohne dass jedes Haus eigene Lösungen entwickeln muss", so Jacob. Ein zielgerichteter und nachhaltiger Einsatz der Mittel sei dadurch umso wichtiger.
 

Hinweis für die Redaktion

Das Krankenhauszukunftsgesetz sieht eine Analyse und Bewertung des grundsätzlichen Standes der Digitalisierung in deutschen Krankenhäusern und der Effekte des Zukunftsfonds auf den Digitalisierungsgrad vor. Zu diesem Zweck wurde das Messinstrument DigitalRadar-Score (DR-Score) für die digitale Reife der Kliniken entwickelt. Der erste Messpunkt zum DR-Score war der 30. Juni 2021, der zweite Messpunkt der 30. Juni 2024. Die dritte Evaluierung ist für das Frühjahr 2026 geplant.

Details zum DigitalRadar sind im Internet verfügbar. Informationen zum Krankenhauszukunftsfonds und aktuelle Fördermittelstatistiken gibt es online.