Mainz, 9. Juni 2025. Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) ist die Gesundheits- und Pflegepolitik eines der Top-Themen bei den Bürgerinnen und Bürgern. 92 Prozent der Befragten in Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland geben in dem aktuellen TK-Meinungspuls an, dass dieses Politikfeld ihnen wichtig oder sehr wichtig sei.

Viel Pflege findet im privaten Umfeld statt

"Von Gesundheit und Pflege sind die meisten Menschen irgendwann einmal betroffen, entweder, weil sie selbst krank oder pflegebedürftig werden, oder eine nahestehende Person. Laut unserer Umfrage kümmern sich 46 Prozent der Umfrageteilnehmenden in den drei Bundesländern aktuell um einen pflegebedürftigen Menschen, der entweder mit im Haushalt lebt oder woanders gepflegt wird, oder haben dies in den vergangenen fünf Jahren getan. Das zeigt, dass die Pflege ohne das Engagement naher Angehöriger kaum zu bewältigen wäre", sagt Jörn Simon, Leiter der TK-Landesvertretung in Rheinland-Pfalz. "Deshalb ist es wichtig, diesen Menschen die bestmögliche Unterstützung zu bieten."

Digitale Hilfen auf dem Vormarsch

Hinsichtlich Unterstützung zeigten sich die Befragten aufgeschlossen gegenüber dem Einsatz digitaler Hilfsmittel. So würden 91 Prozent der Befragten Sturzsensoren oder ähnliche unterstützende Technik im Haushalt einsetzen. 74 Prozent stehen Angeboten zur digitalen Organisation des Pflegealltags offen gegenüber, beispielsweise Apps ihrer Pflegekasse, und 77 Prozent würden Video-Chats mit Pflegefachkräften oder Ärztinnen und Ärzten nutzen. "Tools dieser Art können zu einer Entlastung der pflegenden Angehörigen beitragen und mehr Zeit für die zwischenmenschliche Fürsorge ermöglichen", sagt der TK-Landeschef.

Akzeptanz für neue Wohnformen

Das Wohnen in einem Mehrgenerationenprojekt im Falle einer Pflegebedürftigkeit können sich 62 Prozent der Befragten an Rhein, Main und Saar vorstellen, 72 Prozent stehen betreutem Wohnen offen gegenüber und 48 Prozent könnten sich mit einer Senioren-WG anfreunden. Am beliebtesten bleibt das Wohnen in der eigenen Wohnung beziehungsweise im eigenen Haus mit 93 Prozent Zustimmung. Nur etwa jede dritte befragte Person (36 Prozent) möchte in einem Pflegeheim unterkommen.

Mehr Verantwortung für Fachkräfte

Die Teilnehmenden der Umfrage wünschen sich zudem mehr Kompetenzen für Pflegefachkräfte. Neun von zehn Befragten an Rhein, Main und Saar sprachen sich dafür aus, dass Pflegekräfte oder Medizinische Fachangestellte fachlich so qualifiziert werden sollten, dass sie bestimmte Aufgaben des Arztes oder der Ärztin übernehmen können. Das könnten etwa Hausbesuche, Blutentnahmen oder Wundversorgung sein. 

Hinweis für die Redaktion: 

Für die bevölkerungsrepräsentative, telefonische Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Januar und Februar 2025 bundesweit insgesamt 2.052 Personen ab 18 Jahre (darunter jeweils mind. 200 Personen pro Ländergebiet) mit anschließender Proportionalisierung der Gesamtergebnisse. Die hier ausgewiesenen Teilergebnisse beziehen sich auf die Bundesländer Rheinland-Pfalz, Hessen und Saarland.

Erfahren Sie mehr zum TK-Meinungspuls 2025 . Die Forderungen der TK-Landesvertretung Rheinland-Pfalz zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflege können Sie hier nachlesen: Pflege zukunftssicher gestalten .