TK-RescueMe VR-App: Gesamtschule nutzt neue digitale Technik
Artikel aus Sachsen-Anhalt
Mit der TK RescueMe VR-App nutzen an der Integrierten Gesamtschule "Willy Brandt" in Magdeburg jetzt Schulsanitäterinnen und -sanitäter in ihren Erste-Hilfe-Kursen neue digitale Möglichkeiten.

Die Techniker Krankenkasse (TK) hat dem Arbeiter-Samariter-Bund Regionalverband Magdeburg e. V. (ASB Magdeburg) zehn Virtual-Reality (VR)-Brillen zur Verfügung gestellt, mit denen die Wiederbelebung während eines akuten Notfalls trainiert werden kann. Genutzt werden die Brillen als erstes für die Ausbildung der künftigen Schulsanitäterinnen und -sanitäter der Integrierten Gesamtschule (IGS) "Willy Brandt" in Magdeburg. Das ist in Sachsen-Anhalt bislang einmalig.
Notfallsituation wird simuliert
Auch die entsprechende Software kommt von der TK. Gemeinsam mit dem Deutschen Rat für Wiederbelebung (GRC) hat sie die TK-RescueMe VR-App entwickelt. Sie dient als niederschwelliges Angebot, um das eigene Wissen zur Ersten-Hilfe aufzufrischen oder zu vertiefen. Simuliert wird eine interaktive Notfallsituation in einem realitätsnahen 360-Grad-Film, bei der jede Sekunde zählt. Die App können sich alle Interessierten kostenlos herunterladen.
Wenn wir mit der App dazu beitragen können, dass sich mehr Menschen zutrauen, Erste Hilfe zu leisten, ist das für uns alle ein Gewinn.
Neue Lernmöglichkeiten
Eik Ruddat, Schulleiter der IGS, begrüßt die digitale Lernmethode ausdrücklich und unterstrich: "Neue Technologien wie VR schaffen ganz neue Lernmöglichkeiten und werden die Vermittlung von notwendigen Kompetenzen bereichern, was sich nachweislich auf die Lernergebnisse der Schülerinnen und Schüler auswirkt."
Wie Christiane Mohs-Käferstein, Ausbildungsleiterin beim ASB Magdeburg, und zugleich Leiterin der schulischen Arbeitsgemeinschaft Sanitätsdienst ergänzte, kann Virtual Reality "zwar keinen Erste-Hilfe-Kurs ersetzen, aber das Erlernte festigen." Beim ASB sollen die VR-Brillen sowohl bei Erste-Hilfe-Kursen als auch in Veranstaltungen zum Einsatz kommen.
Schnelles Handeln kann Leben retten
Deutschlandweit erleiden pro Jahr etwa 120.000 Menschen außerhalb eines Krankenhauses einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Nur rund elf Prozent davon überleben. Um die Überlebenschancen der Betroffenen zu erhöhen, und mögliche irreversible Schädigungen des Gehirns durch Sauerstoffmangel zu vermeiden, ist sofortiges Handeln erforderlich. Bedauerlicherweise trauen sich in einem Notfall aber viel zu wenige Menschen zu, eine Herzdruckmassage durchzuführen. So geht häufig wertvolle Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes verloren. Eine unverzüglich begonnene Reanimation hingegen verdoppelt bis verdreifacht die Überlebenschancen der Betroffenen.
Die TK-RescueMe VR-App trägt dazu bei, mehr Menschen dazu zu motivieren, in einem Notfall zu helfen, und keine Scheu vor der Durchführung von Wiederbelebungsmaßnahmen zu haben.