Befragung zur Gesundheitsversorgung in Hamburg
Artikel aus Hamburg
Was erwarten die Menschen in Hamburg von der Gesundheitspolitik und für die Gesundheitsversorgung in den kommenden Jahren? Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) Hamburgerinnen und Hamburger zu gesundheitspolitischen Themen wie der stationären und der ambulanten Versorgung, der Pflege und Digitalisierung befragt.

Mehrheitlich sind die Hamburgerinnen und Hamburger mit der Gesundheitsversorgung in Hamburg zufrieden. Das gaben 79 Prozent der Befragten bei der repräsentativen Forsa-Umfrage an. Allerdings äußerte jede oder jeder Fünfte, weniger zufrieden bis unzufrieden zu sein (21 Prozent).
79 Prozent der Menschen in Hamburg sind mit der Gesundheitsversorgung mindestens zufrieden
Die aktuellen Herausforderungen wie der Fachkräftemangel, eine älter werdende Gesellschaft, eine anhaltend hohe Inanspruchnahme medizinischer Leistungen und explodierende Kosten erfordern, dass die vorhandenen Mittel effizient eingesetzt werden. "Wir benötigen eine bessere Verzahnung der unterschiedlichen Sektoren in der Gesundheitsversorgung sowie mehr Orientierung für Patientinnen und Patienten, um den Zugang in die richtige Versorgungsstruktur zu verbessern. Auch der Einsatz von digitalen Lösungen kann helfen, die Potenziale besser auszuschöpfen", sagt Maren Puttfarcken, Leiterin der TK-Landesvertretung Hamburg.
Maren Puttfarcken
Wir benötigen eine bessere Verzahnung der unterschiedlichen Sektoren in der Gesundheitsversorgung sowie mehr Orientierung für Patientinnen und Patienten, um den Zugang in die richtige Versorgungsstruktur zu verbessern.
Klinikwahl: Fundierte Fakten und ärztliches Wissen wichtiger als weiche Faktoren
Nach welchen Kriterien entscheiden sich die Menschen in Hamburg für ein Krankenhaus, wenn bei ihnen ein geplanter Eingriff oder eine Behandlung bevorsteht? "Der Großteil der Hamburgerinnen und Hamburger stützt sich bei der Klinikwahl auf fundierte Fakten zur Qualität und ärztliches Wissen. Weiche Faktoren wie die Erreichbarkeit, der Service oder gar die Meinung der Menschen in ihrer Umgebung haben laut den Umfrageergebnissen einen geringeren Stellenwert. Das ist eine gute Nachricht für Hamburgs Kliniken: Sehr gute Qualität und Behandlungsergebnisse zahlen sich hierzulande aus", sagt Maren Puttfarcken, Leiterin der TK-Landesvertretung Hamburg.
Aspekte bei der Wahl eines passenden Krankenhauses
Reform der Notfallversorgung und des Rettungsdienstes längst überfällig
36 Prozent der Befragten in Hamburg, die in den vergangenen drei Jahren außerhalb der Praxiszeiten gesundheitliche Beschwerden hatten, suchten direkt die Notaufnahme in einem Krankenhaus auf. Jeder Fünfte (20 Prozent) kontaktierte den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Rufnummer 116 117, und 18 Prozent riefen einen Krankenwagen unter der Rufnummer 112. 14 Prozent der Befragten warteten, bis ihre Arztpraxis wieder geöffnet hatte, und jeder oder jede Zehnte suchte eine ärztliche Bereitschaftspraxis auf.
Die meisten gehen in die Notaufnahme
"Für medizinische Laien ist es nicht immer einfach zu entscheiden, welches Angebot für sie bei plötzlich auftretenden gesundheitlichen Beschwerden das richtige ist. Wir brauchen ein Notfallsystem, das sie zielgerichtet zu den geeigneten Hilfsangeboten lenkt. Das würde gleichzeitig auch die Notaufnahmen und den immer öfter gerufenen Rettungsdienst entlasten", sagt Puttfarcken.
Pflege: Digitale Hilfen erwünscht
Nicht nur der Alltag der Menschen wird immer digitaler, sondern auch die Pflege. Welche digitalen Hilfen würden die Hamburgerinnen und Hamburger nutzen, wenn sie selbst pflegebedürftig wären oder als Angehörige eine pflegebedürftige Person betreuen würden? 90 Prozent der Befragten können sich vorstellen, unterstützende Technik im Haushalt der pflegebedürftigen Person, beispielsweise Sturzsensoren, zu nutzen. 81 Prozent der Hamburgerinnen und Hamburger würden digitale Angebote für die Organisation des Pflegealltags, zum Beispiel eine App der Pflegekasse, nutzen. Ein Videogespräch mit Pflegefachkräften oder Ärztinnen und Ärzten können sich 76 Prozent der Befragten vorstellen.
Als TK unterstützen wir den Wunsch, möglichst lange ein selbstständiges Leben in den eigenen vier Wänden zu führen. Der technische Fortschritt bietet dabei aus unserer Sicht Möglichkeiten zur Unterstützung, aber auch zur Entlastung.
Von Sturzsensor bis Videogespräch
"Als TK unterstützen wir den Wunsch, möglichst lange ein selbstständiges Leben in den eigenen vier Wänden zu führen. Der technische Fortschritt bietet dabei aus unserer Sicht Möglichkeiten zur Unterstützung, aber auch zur Entlastung", sagt Puttfarcken.
Für die repräsentative telefonische Umfrage im Auftrag der TK befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa im November/Dezember 2024 insgesamt 1.001 Personen ab 18 Jahre bevölkerungsrepräsentativ für das Bundesland Hamburg.