Mainz, 5. April 2023. Im vergangenen Jahr hat sich die Zahl der Norovirus-Infektionen, die mit Durchfall und Erbrechen einhergehen, in Rheinland-Pfalz im Vergleich zum Vorjahr 2021 auf 2.482 Fälle etwa verdoppelt, wie eine aktuelle Auswertung der rheinland-pfälzischen Landesvertretung der Techniker Krankenkasse (TK) zeigt. Die TK beruft sich dabei auf Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI). Mit dem Anstieg wurde allerdings noch nicht das Niveau der Vor-Corona-Zeit erreicht: 2019 wurden rund 4.250 Fälle gemeldet.

Mit Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020 waren die Nororvirus-Erkrankungen im Bundesland stark auf 1.209 Fälle gesunken und blieben im darauffolgenden Jahr nahezu konstant. "Vermutlich führten Händedesinfektion, Masken und Abstandshalten während der Pandemie dazu, dass sich auch die Magen-Darm-Viren weniger verbreiten konnten", so Jörn Simon, Leiter der TK-Landesvertretung Rheinland-Pfalz. Noroviren werden häufig über eine sogenannte Schmierinfektion, also über die Hände und verunreinigte Gegenstände wie Türgriffe, weitergegeben. Auch eine Tröpfcheninfektion mit den winzigen Viruspartikeln über die Luft ist möglich. 

Dunkelziffer kann hoch sein

Die TK-Landesvertretung weist darauf hin, dass bei dieser Erkrankung immer auch von einer Dunkelziffer ausgegangen werden muss. Denn die Symptome können sich in unterschiedlicher Ausprägung äußern. Folglich gehen nicht alle betroffenen Menschen zum Arzt. Die Magen-Darm-Infektion tritt plötzlich auf und zeichnet sich durch starkes Erbrechen, Durchfälle, Übelkeit, Kopf- und Bauchschmerzen aus.

Hygienemaßnahmen als Schutz vor einer Ansteckung

Noroviren sind sehr stark ansteckend. Schon wenige Viruspartikel reichen aus, um sich zu infizieren. Hinzu kommt, dass sie bis zu zwölf Stunden auf Flächen und Gegenständen überleben. Auf Lebensmitteln sogar erheblich länger. Der einzige wirksame Schutz gegen den aggressiven Erreger ist die Einhaltung elementarer Hygieneregeln. "Wenn im Haushalt Personen erkranken, sollten alle Mitbewohner und Mitbewohnerinnen auf eine gründliche Toiletten- und Küchenhygiene achten, um sich nicht selbst anzustecken oder das Virus weiterzugeben", sagt Simon. Das ist besonders wichtig, wenn Babys, ältere Menschen oder Personen mit chronischen Erkrankungen in der Nähe sind, für die eine Erkrankung gefährlicher sein kann.