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Frühlingszwiebeln, Salat und Kartoffeln nachwachsen zu lassen ist gar nicht so kompliziert wie es vielleicht scheint. Es werden weder teure Ausrüstung noch ein Garten benötigt. Ein bisschen Bio-Gartenerde, ein paar Schüsseln, Blumentöpfe, Baumwolltücher, Wasser und etwas Geduld, fertig ist ein eigener kleiner "Gemüsegarten".

Wie das gelingt und welche Sorten Obst und Gemüse  sich am einfachsten aus Resten ziehen lassen, verraten wir Ihnen hier. Fairerweise sei erwähnt: Nicht jeder hat einen grünen Daumen - wenn es also nicht gleich beim ersten Mal klappt, probieren Sie es nochmal!

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Universal- oder Blumenerde reicht völlig aus, achte auf Torf-freie Bio-Erde. Credit: Unsplash, Neslihan Gunaydin

Salat

Salat nachwachsen zu lassen ist ein guter Einstieg in Ihr Leben als Gemüsezüchter daheim. Ein paar Zentimeter Strunk, der sonst in den Biomüll wandern würde, genügen, damit nach ein paar Tagen frische Salatblätter geerntet werden können. Stellen Sie den Strunk in eine kleine Schüssel mit Wasser, so dass etwa die unteren zwei Zentimeter bedeckt sind.

Nach ein paar Tagen entwickeln sich kleine Wurzeln, dann wird das Wasser abgegossen und der Salat in einen Topf mit Erde gepflanzt. Kurze Zeit später sprießen die ersten Blätter - fertig ist der selbst gezogene Salat!

Kartoffeln

Um Kartoffeln selbst anpflanzen zu können, werden genau jene Kartoffeln benötigt, die sonst aussortiert werden würden, weil sie bei der Lagerung bereits kleine Triebe gebildet haben. Schneiden Sie die Kartoffel in Stücke, und zwar so, dass pro Stück mindestens ein Trieb vorhanden ist. Pflanzen Sie das Kartoffelstück etwa ein bis zwei Zentimeter tief mit dem Trieb nach oben in die Erde und bedecken Sie es leicht.

Der Topf, in dem die Kartoffeln nachgezogen werden sollen, wird an einen sonnigen Platz gestellt und regelmäßig leicht gegossen. Nach ein paar Tagen wächst eine neue Kartoffelpflanze, deren Wurzelknollen später als Kartoffel geerntet werden können.

Übrigens: Sie können eine Kartoffel auch nachwachsen lassen, wenn noch keine Triebe zu sehen sind. Einfach die Kartoffelaugen suchen und vorgehen, als wären dort schon Triebe entstanden.

Frühlingszwiebeln & Lauch

Damit Lauch und Frühlingszwiebeln nachwachsen, wird der untere, weiße Teil einfach in ein Glas Wasser gestellt oder in feuchte Erde gepflanzt. Etwa drei bis fünf Zentimeter lang sollte das Stück sein.

Regelmäßig gießen oder das Wasser wechseln, damit nach einiger Zeit wieder neue, grüne Triebe aus den Frühlingszwiebel-Resten oder dem Lauch wachsen. Abschneiden und genießen!

Zwiebeln

Zwiebeln aus Resten ziehen ist im Grunde genommen eine Mischung aus dem Regrowing von Kartoffel und Lauchzwiebeln.

Schneiden Sie von einer großen Gemüsezwiebel die unteren ein bis zwei Zentimeter mit dem Wurzelrest ab und stecken Sie das Ganze mit der Schnittfläche nach oben in einen Topf mit Erde. Topf an einen sonnigen Ort stellen, regelmäßig feucht halten und schon bald können Sie beobachten, wie Ihre Zwiebeln nachwachsen.

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Auch Zwiebeln kann man nachwachsen lassen. Credit: Xiao Jinshi

Kohl & Pak Choi

Gemüse Regrowing funktioniert auch mit Kohl und Pak Choi. Im Prinzip wird genauso vorgegangen wie beim Nachziehen von Salat. Schneiden Sie den Strunk ab und stellen Sie ihn ein paar Tage ins Wasser, sodass etwa die Hälfte des Strunks bedeckt ist. Sobald sich erste Wurzeln zeigen, werden die "Gemüsereste" wieder eingepflanzt. Nach drei bis vier Wochen können Sie dann einen ganzen Kohlkopf oder Pak Choi ernten.

Karotten

Karotten selbst ziehen funktioniert leider nur mit dem Karottengrün, nicht mit der Wurzel selbst. Macht aber nichts, das Grün schmeckt hervorragend in Salaten, Suppen oder ähnlichem.

Dafür einfach die Möhre etwa einen Zentimeter unterhalb des grünen Teils abschneiden, mit der Schnittfläche nach unten in einen Topf mit Erde stecken und gießen. Jetzt noch ein sonniges Plätzchen auf der Fensterbank oder dem Balkon, dann können Sie bald den Karotten beim Nachwachsen zusehen.

Fenchel

Ein weiteres Gemüse, das Sie ganz leicht aus Resten selbst ziehen können, ist Fenchel. Allerdings gilt hier dasselbe wie bei den Möhren: nachwachsen lassen kann man nur das Fenchelkraut, nicht die Knolle selbst.

Die Vorgehensweise ist die gleiche wie bei den Karotten. Den oberen, grünen Teil abschneiden, mit dem Grün nach oben einpflanzen, gießen, etwas warten, fertig.

Ingwer & Kurkuma

Bleiben wir gleich beim Knollengemüse . Beides sind optimale Regrow-Gemüse, da es sich beim essbaren Teil ja schon um die Wurzelknollen handelt. Das heißt, es reicht vollkommen aus, ein größeres Stück der Knollen abzuschneiden, etwa einen Zentimeter in die Erde zu stecken und diese anschließend immer etwas feucht (nicht nass!) zu halten. Mit den sichtbaren Blättern wachsen auch die Wurzelknollen unter der Erde. Erntereif sind Ingwer und Kurkuma, sobald die Blätter abgestorben sind.

Extra-Tipp: Wenn Ingwer länger liegt, treibt er oft von selber aus. Die Triebe können Sie vorsichtig abbrechen und mit der Spitze nach oben in die Erde stecken. Einfacher kann es gar nicht sein, Gemüse wieder einzupflanzen, oder?

Knoblauch

Knoblauch ist ein schmackhaftes, ebenfalls nachwachsendes Gemüse. Zudem keimt Knoblauch von selbst, sobald er etwas länger dunkel liegt. Statt solche Knoblauchzehen in den Müll zu werfen, besser mit dem Trieb nach oben wieder einpflanzen oder in ein Glas mit Wasser geben.

Innerhalb weniger Tage entstehen lange, grüne Knoblauchsprossen. Diese schmecken etwas milder als Knoblauch und eignen sich hervorragend für Salate oder Brote. Außerdem fördert es die Knollenbildung, wenn die Sprossen geerntet werden. Dann dauert es nicht ganz so lange, bis aus der einzelnen Zehe ein ganzer Knoblauch nachgewachsen ist.

Pflanzen aus Gemüseresten selbst ziehen

Zu guter Letzt noch zwei Möglichkeiten, hübsche Pflanzen aus Obst- oder Gemüseresten zu ziehen, auch wenn die Früchte leider nicht geerntet werden können.

Avocadobaum züchten

Für ein selbst gezogenes Avocadobäumchen werden ein Avocadokern, drei Zahnstocher, ein Glas mit Wasser, Geduld und ein Topf mit Erde benötigt. Den Kern der Avocado von allem Fruchtfleisch befreien, etwa auf halber Höhe die drei Zahnstocher hineinstecken und mit dem spitzen Ende nach oben in ein Glas mit Wasser stellen.

Die Zahnstocher liegen dabei am Rand auf und sorgen dafür, dass nur der untere Teil mit Wasser bedeckt ist. Wasser immer wieder auffüllen, bis Sie Wurzeln erkennen können. Dann ist es Zeit, den Avocadokern einzupflanzen. Auch hier darauf achten, dass die Spitze aus der Erde ragt. Topf an einen sonnigen Ort stellen und regelmäßig gießen, dann wächst bald ein hübsches Avocadobäumchen zuhause.

Ananas vermehren

Auch einen Ananasstrauch können Sie relativ leicht aus Obstresten selber ziehen. Den Strunk der Ananas abschneiden und die unteren Blätter entfernen. Anschließend wird der Strunk in einem Glas oder einer Schüssel mit Wasser an einem warmen Ort abgestellt und gewartet, bis sich die ersten Wurzeltriebe zeigen. Dann wird die Ananas eingepflanzt.

Regelmäßig gießen und weiterhin an einen warmen, sonnigen Platz stellen, dann wächst und gedeiht Ihr Ananasstrauch. Mit Glück blüht der Strauch nach ungefähr zwei Jahren sogar und kurz darauf können Sie eine kleine Ananas ernten!

Wenn das ein oder andere Pflänzchen wächst und gedeiht, geht es irgendwann an die Ernte sowie die Zubereitung der gewonnenen Lebensmittel. Wer bereits Erfahrung mit dem Anbau von eigenem Obst und Gemüse gemacht hat, weiß, dass die Mahlzeiten gleich doppelt so köstlich schmecken, wenn sie aus eigner Hand kommen.  

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