Schleswig-Holstein: So viele Videosprechstunden wie nie zuvor
Pressemitteilung aus Schleswig-Holstein
Kiel, 11. Juli 2025. In Schleswig-Holstein fanden im letzten Jahr so viele Videosprechstunden wie noch nie zuvor statt. Nach dem bisherigen Höchstwert von 22.200 Videosprechstunden im Coronajahr 2021 war die Zahl zuletzt zurückgegangen (2022: 20.000; 2023: 19.600). Nun erreichten die Videosprechstunden mit 26.000 einen neuen Rekordwert. Damit stiegen die digitalen Behandlungen im Vergleich zum Vorjahr um 32 Prozent an - ein noch stärkerer Anstieg als der bundesweite Trend (23 Prozent). Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK).
"In Schleswig-Holstein haben die Arztpraxen sowie Patientinnen und Patienten die Vorzüge der digitalen Sprechstunde für sich erkannt. Kein Wunder, denn nicht immer ist ein Praxisbesuch notwendig und der ärztliche Rat kann von zu Hause eingeholt werden. Das erspart den Menschen lange Wartezeiten und Anfahrtswege und zeitgleich wird das Praxispersonal entlastet", so Sören Schmidt-Bodenstein, Leiter der TK-Landesvertretung in Schleswig-Holstein.
Videosprechstunden besonders beliebt in der Allgemeinmedizin
Mit rund 37 Prozent fanden Videosprechstunden am häufigsten in der Allgemeinmedizin statt. Ein weiterer Anteil entfällt mit 17 Prozent auf die psychologische Psychotherapie und die hausärztliche innere Medizin (16 Prozent). Weitere Fachgruppen, die ihre Patientinnen und Patienten digital behandelt haben, sind unter anderem die Urologie (10 Prozent) sowie Orthopädie und Unfallchirurgie (3 Prozent). "Gerade in der Allgemeinmedizin lassen sich Routineanliegen wie Befund- oder Nachbesprechungen sowie Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen auch einfach digital erledigen. Das entlastet das Praxispersonal und schafft mehr Zeit für komplexere Fälle vor Ort", erläutert Schmidt-Bodenstein.
Videosprechstunden sind fester Bestandteil einer zukunftsfähigen Versorgung
Patientinnen und Patienten klagen zunehmend über Schwierigkeiten, zeitnah einen Termin in der Praxis zu bekommen. Damit die Menschen zukünftig schneller dorthin gelangen, wo sie bestmöglich behandelt werden, schlägt die TK eine standardisierte digital gestützte Ersteinschätzung des medizinischen Bedarfs vor - noch vor Vereinbarung eines Arzttermins. Der Ablauf soll dabei immer gleich sein, egal ob dieser digital per App, telefonisch mit einer Arztpraxis, über die 116 117 oder auch persönlich am Empfang im Krankenhaus oder in der Praxis beginnt. Hilfesuchende erhalten dann individuell passende Empfehlungen. Das kann ein telemedizinisches Angebot sein, wenn kein Arztbesuch notwendig ist, ein Termin beim Haus- oder Facharzt inklusive einer digitalen Terminvermittlung oder im Ernstfall der Hinweis, ein Notfallzentrum aufzusuchen. "Damit die Menschen auch zukünftig schnell und bestmöglich behandelt werden und auch das medizinische Personal entlastet wird, brauchen wir eine kluge und hochwertige Patientensteuerung nach dem Prinzip: zuerst digital, dann ambulant, zuletzt stationär. Die Videosprechstunde ist hierfür ein zentrales Element und sollte selbstverständlich zur medizinischen Versorgung gehören", erklärt Schmidt-Bodenstein.
TK-Position "Zugang - Mehr Kooperation und Koordination für einen besseren Zugang zur Versorgung" (PDF, 357 kB)Hinweis für die Redaktion
Die Auswertungen zur Videosprechstunde beziehen sich auf die ambulanten Leistungsdaten mit Technik-Zuschlägen aller TK-Versicherten.
Versicherte der TK können sich in der TK-OnlineSprechstunde digital behandeln lassen. Über die App "TK-Doc" sind Ärztinnen und Ärzte zur Behandlung der Patientinnen und Patienten erreichbar.