Krankenstand in Baden-Württemberg bleibt auch 2024 hoch
Pressemitteilung aus Baden-Württemberg
Stuttgart, 28. Januar 2025. Mit 4,3 Prozent ist der Krankenstand der bei der Techniker Krankenkasse (TK) in Baden-Württemberg versicherten Erwerbstätigen 2024 gegenüber dem Vorjahr (4,29 Prozent) geringfügig gestiegen, blieb aber niedriger als im bisherigen Rekordjahr 2022 (4,37 Prozent). Damit waren die bei der TK versicherten Erwerbspersonen im Land an durchschnittlich 15,75 Tagen arbeitsunfähig. Im Vergleich der Bundesländer ist das der niedrigste Wert - der bundesweite Schnitt lag 2024 bei 19,1 Fehltagen und damit etwas unter dem Rekordwert von 19,4 Fehltagen im Jahr 2023. Das entspricht einem bundesweiten Krankenstand von 5,23 Prozent.
Top-Diagnose Erkältungskrankheiten
Nadia Mussa, Leiterin der TK-Landesvertretung: "Für den wiederholt hohen Krankenstand sind auch in Baden-Württemberg überwiegend Krankschreibungen aufgrund von Atemwegsinfekten verantwortlich." Insgesamt blieb jede TK-versicherte Erwerbsperson im Land 2024 mehr als 4 Tage wegen Erkältungskrankheiten wie zum Beispiel grippaler Infekte, Bronchitis, Corona oder Influenza zuhause. Vor der Coronapandemie lag das Maximum im Jahr 2015 bei 2,2 Tagen.
"Nach wie vor ist eine Vielzahl ansteckender Erreger im Umlauf, und viele Menschen nehmen sich inzwischen Zeit, um sich auszukurieren - auch um andere nicht zu gefährden", so Mussa. So zeigte eine bundesweite Forsabefragung im Auftrag der TK: Bereits bei ersten Anzeichen einer Erkältung, wie Kopf- und Halsschmerzen oder Schnupfen, geben 77 Prozent der Befragten an, soziale Kontakte, sofern möglich, zu vermeiden. Auch Orte, an denen sich viele Menschen aufhalten, werden nach Möglichkeit von 71 Prozent der Befragten im Krankheitsfall vermieden.
Psychische Erkrankungen und Rückenschmerzen folgen
Auf Platz zwei der häufigsten Gründe für eine Krankschreibung liegen in Baden-Württemberg psychische Erkrankungen mit durchschnittlich 2,9 Tagen je Erwerbsperson, gefolgt von Muskelskeletterkrankungen wie Rückenschmerzen mit 2,1 Fehltagen. Während diese Zahl in den letzten fünf Jahren nur geringen Schwankungen unterlag, sind die Fehlzeiten aufgrund psychischer Diagnosen kontinuierlich angestiegen, allein im Vergleich zum Vorjahr 2023 um 6,6 Prozent.
"Wir haben es hier oft mit langfristigen Ausfällen zu tun, die bei Betrachtung des Krankenstands mehr Aufmerksamkeit verdienen als die vieldiskutierten Kurzzeitdiagnosen", erklärt TK-Chefin Mussa. Hier hätten Arbeitgebende einen großen und wichtigen Gestaltungsspielraum, positiv auf die Gesundheit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzuwirken. Gerade psychische Erkrankungen wie Burnout oder Depressionen hängen laut einer Stressstudie der TK häufig mit der Arbeitszufriedenheit und Belastungen am Arbeitsplatz zusammen.
Hinweis für die Redaktion
Die Zahlen stammen aus den Vorabdaten des TK-Gesundheitsreports 2025. Grundlage dafür bilden die rund 6 Millionen bei der TK versicherten Erwerbstätigen (Berufstätige und ALG 1-Empfängerinnen und Empfänger), davon mehr als 638.000 mit Wohnsitz in Baden-Württemberg. Stand: 24. Januar 2025.
Der Krankenstand ist eine betriebswirtschaftliche Größe. Darunter versteht man den prozentualen Anteil der Fehltage zur Sollarbeitszeit von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern aufgrund einer Krankschreibung.
Für die bevölkerungsrepräsentative, telefonische Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Oktober 2024 bundesweit insgesamt 1.003 Personen ab 18 Jahren.