Hamburg, 30. Juli 2025. Viele Patientinnen und Patienten sind mit den Wartezeiten auf Arzttermine unzufrieden. Dabei ist Hamburg im Vergleich zu Flächenländern gut aufgestellt, was die Zahl der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte betrifft. Trotzdem braucht es für die Zukunft Vorschläge, wie die ambulante Versorgung besser koordiniert und Ärztinnen und Ärzte stärker entlastet werden können. Ein Vorschlag ist, dass künftig qualifiziertes medizinisches Fachpersonal bestimmte Aufgaben von Ärztinnen und Ärzten im Alltag übernimmt. Das würde in Hamburg gut ankommen: 83 Prozent der Hamburgerinnen und Hamburger würden diese Idee begrüßen, wie eine aktuelle repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) in Hamburg zeigt. Nur 15 Prozent der Befragten finden die Idee weniger gut, und ein Prozent findet die Idee schlecht. 

Ärztinnen und Ärzte durch quali­fi­ziertes Fach­per­sonal entlasten

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83 Prozent der Befragten in Hamburg finden die Idee, Ärztinnen und Ärzte durch qualifiziertes fachpersonal zu entlasten, gut oder sehr gut.

"Um Ärztinnen und Ärzte zu entlasten und die ambulante Versorgung besser zu organisieren und zukunftssicher aufzustellen, muss es den unterschiedlichen Gesundheitsberufen gesetzlich erlaubt werden, künftig mehr miteinander zu kooperieren. Hier ist der gesetzliche Rahmen aus unserer Sicht noch viel zu eng. Gleichzeitig darf sich die Versorgung nicht mehr allein auf Ärztinnen und Ärzte als Alleinbehandelnde zentrieren", fordert Maren Puttfarcken, Leiterin der TK-Landesvertretung Hamburg. Aus Sicht der TK benötigt es außerdem neue Regelungen für den Zugang zur ambulanten Versorgung. Diese sollte künftig koordiniert und bedarfsgerecht gestaltet werden. "Wir schlagen eine digital-gestützte, standardisierte Ersteinschätzung vor, bevor die Patientin beziehungsweise der Patient mit einem neuen Anliegen einen Arzt oder eine Ärztin aufsucht. Die Ersteinschätzung ermittelt  den richtigen Behandlungspfad. Wenn nötig, werden Hilfesuchende direkt in die Terminvermittlung des ärztlichen Systems gelotst. Über diesen Weg erreichen wir auch eine schnellere und gerechtere Terminvergabe für die Patientinnen und Patienten sowie eine klare Zuordnung in die richtige Versorgungsebene." 

Hilfesuchende, die keine akute Arztbehandlung benötigen, könnten stattdessen zum Beispiel ein passgenaues digitales Serviceangebot bekommen oder durch nichtärztliche, qualifizierte medizinische Fachkräfte betreut und behandelt werden. "Auch Hausbesuche oder bestimmte Aufgaben wie ein Verbandswechsel oder die Erstellung von Versorgungsplänen sollten künftig vermehrt von qualifizierten Pflegekräften übernommen werden können", so die Landeschefin. Dadurch würden für Ärztinnen und Ärzte mehr Zeitfenster für andere notwendige Tätigkeiten geschaffen. "Zusätzlich entwickeln wir so Weiterbildungspotenziale in den Gesundheitsberufen und werten diese systemrelevanten Berufe weiter auf", so Puttfarcken. 

Hinweis für die Redaktion

Für die repräsentative telefonische Umfrage im Auftrag der TK befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa im November/Dezember 2024 insgesamt 1.001 Personen ab 18 Jahre bevölkerungsrepräsentativ für das Bundesland Hamburg zu gesundheitspolitischen Themen .

In der TK-Position " Gute Versorgung in der Gesundheitsmetropole Hamburg weiterentwickeln " macht die TK in Hamburg Vorschläge, wie die insgesamt sehr gut und qualitativ hochwertige Versorgung in Hamburg gehalten und weiterentwickelt werden kann.