Zahl der gemel­deten Behand­lungs­fehler gesunken

Schwerin, 6. Mai 2025. In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl der gemeldeten Behandlungsfehler gesunken. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK). "Im vergangenen Jahr haben sich 91 Versicherte aus unserem Bundesland an uns gewandt, weil sie einen medizinischen Behandlungsfehler vermuteten", sagt Manon Austenat-Wied, Leiterin der TK-Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern. "Im Vergleich zum Vorjahr sind das 17 Patientinnen und Patienten weniger - ein Rückgang von rund 16 Prozent." 

Dunkelziffer weitaus höher geschätzt

"Aus Erfahrung wissen wir, dass sich in etwa jedem dritten Fall ein Verdacht auf einen tatsächlichen Behandlungsfehler bestätigt. Gleichzeitig müssen wir von einer erheblichen Dunkelziffer von unentdeckten Fällen ausgehen. Oftmals fällt es Versicherten schwer zu beurteilen, ob ihre gesundheitlichen Probleme auf einen natürlichen Krankheitsverlauf oder auf einen Fehler des medizinischen Personals zurückzuführen sind", erklärt Austenat-Wied.

Daher unterstützt die TK ihre Versicherten bei Verdacht auf einen Behandlungsfehler mit einer Beratungshotline an (040 - 46 06 61 21 40), einem  Online-Lotsen unter tk.de und einer  Beratungsbroschüre .

TK fordert Meldepflicht

TK-Landeschefin Austenat-Wied ist davon überzeugt, dass eine verpflichtende Meldung von Behandlungsfehlern durch sämtliche medizinische Einrichtungen einen wichtigen Beitrag leisten würde. "Aktuell werden Fehler nur dokumentiert, wenn Patientinnen und Patienten eigeninitiativ darauf hinweisen. Mit einer systematischen Auswertung und Optimierung von Abläufen können unentdeckte Fehler sichtbar gemacht und für Verbesserungen genutzt werden. Nur durch eine offene Fehlerkultur lässt sich die Qualität in der medizinischen Versorgung nachhaltig erhöhen", so Manon Austenat-Wied.