TK-Herbstempfang 2025 wieder ein voller Erfolg
Artikel aus Saarland
Er ist mittlerweile eine feste Instanz und nahezu ein Pflichttermin für Akteurinnen und Akteure des saarländischen Gesundheitssystems: der Herbstempfang der TK-Landesvertretung Saarland. In diesem Jahr stand die Zukunft der Versorgung im Fokus. Und wie wir alle wissen, gibt es aktuell viele Herausforderungen, die bewältigt werden müssen. Wir schauen mit Ihnen auf eine gelungene Veranstaltung zurück.
Nach St. Martin ist vor der Adventszeit. Doch für das Gesundheitswesen im Saarland stand in der Zwischenzeit wie jedes Jahr noch ein wichtiger Termin an. Die TK-Landesvertretung (LV) im Saarland lud am 18. November zu ihrem jährlichen Herbstempfang. Und auch in diesem Jahr war die Veranstaltung ein voller Erfolg. Rund 100 Gäste folgten der Einladung von LV-Leiter Stefan Groh und seinem Team in die Luminanz in Saarbrücken. Diesmal stand unter der tollen Moderation von Journalistin Sarah Sassou die Zukunft der Gesundheitsversorgung auf der Agenda.
Herausforderungen gibt es im deutschen Gesundheitssystem aktuell genug. Das lässt sich beispielsweise an den Ergebnissen des TK-Meinungspuls ablesen. So hat sich die Unzufriedenheit der Bevölkerung an Saar, Rhein und Main mit dem Gesundheitswesen von 2021 bis 2025 etwa fast verdreifacht. Allein das war Anlass genug, Reformideen und Zielbilder zu diskutieren. Ein wichtiger Aspekt, den Groh in seiner Begrüßung hervorhob: Es geht nur gemeinsam! Politik, Krankenkassen und alle Gruppen von Leistungserbringern müssen ohne Denkverbote mögliche Strukturreformen diskutieren. Denn klar ist, ein "Weiter so" kann es nicht geben. Deshalb richtete der LV-Leiter einen Appell an die Gäste: Hören wir einander zu und schaffen gemeinsam sichere Versorgungsstrukturen im Sinne der Patientinnen und Patienten.
In dasselbe Horn stieß Dr. Magnus Jung, Minister für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit, in seinem Grußwort.: "Es geht nur gemeinsam! Wir dürfen nicht immer nur die Einzelinteressen in den Mittelpunkt rücken. Wir müssen Kompromisse finden, um die bestmögliche Gesundheitsversorgung zu schaffen, die für Staat und Beitragszahlende bezahlbar ist." Außerdem bedankte er sich bei der TK auch für die Initiative und die regelmäßige Organisation des Herbstempfangs.
Als Auftakt in den fachlichen Teil des Abends gab es für die Gäste dann eine Überraschung. Das Team der TK hatte im Vorfeld neun Menschen aus verschiedensten Gesundheitsberufen interviewt, warum sie ihren Job lieben, was gut läuft und was gebraucht wird, um auch in Zukunft gut und gerne in ihrem Beruf zu arbeiten. Mit dem Video gab die TK denen eine Stimme, die in der Praxis auch tatsächlich direkt mit Patienten und Patientinnen arbeiten. Als wichtige Punkte wurden der Bürokratieabbau, eine bessere Einbindung in politische Entscheidungen, ein besseres Miteinander der einzelnen Akteurinnen und Akteure sowie die clevere Nutzung der digitalen Möglichkeiten genannt. Die Aussagen lieferten spannende Impulse für die Keynote der diesjährigen Referentin.
Wie muss die Zukunft der Versorgung aussehen?
Dr. Johanna Ludwig ist gelernte Chirurgin und leitet seit diesem Sommer die Stabstelle Versorgung bei der gematik. Daneben brachte sie aber auch die Perspektive als Gründerin und Beraterin mit in ihren Vortrag ein. Unter dem Titel "Versorgung 2035: Gemeinsam Zukunft gestalten: Innovation zwischen Mensch, Medizin und Maschine" thematisierte sie Zukunftsbilder einer vernetzten und präventiven Versorgung und ging darauf ein, dass Innovation eine gemeinsame Aufgabe ist. Außerdem gab sie Impulse, wie die Entscheiderinnen und Entscheider im Gesundheitswesen die anstehende Transformation aktiv angehen können. Besonders mit einem sehr drastischen Beispiel zeigte sie, wie Digitalisierung und Innovation schon heute Leben retten könnten, wenn die Chancen denn konsequent genutzt würden.
In der abschließenden Podiumsdiskussion mit Dr. Ludwig, Minister Dr. Jung und Stefan Groh band die Moderatorin auch die Menschen ein, die an dem Video mitgewirkt hatten. Dadurch entstand ein spannender Austausch von Perspektiven. Dabei zeigten sich die Diskussionsrunde begeistert von dem Optimismus, den die Beteiligten im Videoclip ausstrahlen. Einig waren sie sich auch, dass Deutschland im Bereich Digitalisierung noch Aufholbedarf hat - man sei aber am Aufholen. Auch deshalb waren sie am Ende positiv gestimmt. So sagte Groh in seinem Schlusswort: "Es gibt aktuell viele Herausforderungen, aber genau diese bieten große Chancen. Wir müssen die technisch möglichen Dinge schnell und richtig in die Anwendung bekommen, dann können wir das gemeinsam schaffen!"
Nach dem offiziellen Fachteil ging es wie immer ans Netzwerken. In gemütlichem Ambiente wurde sich zu den verschiedensten Themen ausgetauscht. Auch wegen dieser Gespräche war es wieder ein runder Abend auf Einladung der TK-Landesvertretung.