Kiel, 4. Juni 2025. Allein in Schleswig-Holstein warten aktuell 420 Menschen auf ein lebensrettendes Spenderorgan. Das teilt die Techniker Krankenkasse (TK) unter Berufung auf die Zahlen von Eurotransplant mit. Besonders häufig werden eine Nierenspende (275-mal) oder eine Leberspende (108) benötigt. Neun junge Menschen aus Schleswig-Holstein, die ein Organ benötigen, sind noch nicht volljährig.  

"Umso wichtiger ist es, dass sich jeder und jede mit dem Thema Organspende auseinandersetzt und die Entscheidung auf dem Organspendeausweis oder digital über das Onlineregister festhält", betont Sören Schmidt-Bodenstein, Leiter der TK-Landesvertretung Schleswig-Holstein. Laut einer bundesweit repräsentativen Forsa-Befragung im Auftrag der TK aus 2023 mit Teilergebnissen aus Norddeutschland (Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Bremen und Niedersachsen) besitzen 54 Prozent der Norddeutschen einen ausgefüllten Spenderausweis. Deutlich mehr Menschen wären jedoch dazu bereit, ihre Organe nach dem Tod zu spenden (83 Prozent).  

Organempfängerin appelliert: informieren, entscheiden, dokumentieren

Warum es so wichtig ist, sich mit dem Thema Organspende auseinanderzusetzen, erzählt Nathalie Flux (48) der TK im Interview . Sie erhielt 2019 eine lebensrettende Spenderleber. "Ich sensibilisiere immer für die Vorstellung, dass man plötzlich mit der Entscheidung zur Organspende von einer nahestehenden Person konfrontiert wird." Eine Entscheidung in dieser emotionalen Situation ist für Angehörige kaum zumutbar. "Deshalb kann ich nur dazu appellieren, sich selbst frühestmöglich zu entscheiden und dies nicht seinen Angehörigen zuzumuten", so Nathalie Flux. 
 

Hinweis für die Redaktion

Die aktuellen Wartelistezahlen (Stand 1. Januar 2025) sowie die Transplantationszahlen stammen von der Stiftung Eurotransplant mit Sitz in Leiden/Niederlande. Hinweise zum Organspende-Register gibt es auch auf tk.de .  

Für die bevölkerungsrepräsentative, telefonische Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa vom 11. April bis 2. Mai 2023 bundesweit insgesamt 1.400 Personen ab 18 Jahre (200 Personen pro Ländergebiet) mit anschließender Proportionalisierung der Gesamtergebnisse). Die hier ausgewiesenen Teilergebnisse der bundesweiten Studie beziehen sich auf Norddeutschland; also die nördlichen Bundesländer Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern.