Der Strukturwandel im Saarland ist in vollem Gange - spätestens mit dem Auflegen des Transformationsfonds durch die saarländische Landesregierung ist das unübersehbar. Laut einem Gutachten zu genau diesem Fonds wird der Strukturwandel besonders durch drei Megatrends angetrieben: dem Klimawandel, der Energiewende und der Digitalisierung. Jeder dieser Aspekte hat mindestens zu einem gewissen Teil auch Auswirkungen auf das Gesundheitswesen, teilweise sogar erheblich. Daher ist es umso wichtiger, dass der Wandel nicht vor dem Gesundheitswesen Halt macht.

Den Wandel aktiv mitgestalten

Jemand, der sich im Saarland genau dafür einsetzt ist Dr. Ralph Nonninger, unter anderem Sprecher des Netzwerkes Health.AI. "Ich glaube, wir haben hier gerade eine große Chance, den Wandel selbst zu gestalten - besonders im Bereich Gesundheitswirtschaft", sagt er und verweist beispielhaft auf die Millionenförderung, die das Netzwerk vom Bundesministerium für Bildung und Forschung bekommen hat und die große Expertise der einzelnen Institutionen.

Dr. Ralph Nonninger

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Innovationstreiber im Saarland und ein Initiator von Health.AI.

Er ist davon überzeugt, dass durch die Zusammenarbeit der vielen Partner im kleinen Saarland viele neue Versorgungsansätze entstehen und erprobt werden können. Die hierbei neu entstehenden Strukturen und Partnerschaften können ihren Teil zu einem gelungenen Wandel im Saarland beitragen "Das Ziel muss sein, eine qualitativ hochwertige und individuelle Versorgung zu ermöglichen und einen Beitrag zum gesunden Leben, Arbeiten und Älterwerden zu leisten", so Nonninger. Hierbei kann auch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) helfen, auf dem in Health.AI ein besonderes Augenmerk liegt.

Innovative Ansätze müssen mitgedacht werden

Dass es dringend auch zu Strukturveränderung im Gesundheitswesen kommen muss, stellt kaum noch jemand in Frage - auch nicht Nonninger. "Wir haben schon heute einen Fachkräftemangel, der durch den demografischen Wandel vermutlich noch zunehmen wird. Neben einer konsequenten Orientierung am Versorgungsbedarf müssen innovative Ansätze und Technologien aber unbedingt mitgedacht werden", erklärt er und ergänzt: "Zum einen kann das medizinische Personal dadurch entlastet werden. Zum anderen ist eine bessere Prävention und Früherkennung möglich, was viele Arzt-Patienten-Kontakte im Vorfeld verhindern kann."

Außerdem verweist Nonninger auf den seit Jahren vieldiskutierten Ansatz der sektorenübergreifenden Versorgung. Dabei sollen durch eine engere und bessere Zusammenarbeit von Kliniken, der niedergelassenen Ärzteschaft und weiteren Leistungserbringern Synergien geschaffen und die Versorgungsqualität gesteigert werden. "Hier spielen digitale Strukturen ebenfalls eine wichtige Rolle in der Zusammenarbeit. Man sieht also, dass im Grunde alles mit allem zusammenhängt", so Nonninger.

Warum der konsequente Breitbandausbau so wichtig ist

Zum Strukturwandel müsse aber auch der zügige Breitbandausbau im ganzen Saarland gehören. Dieser sei die Grundvoraussetzung für viele digitale Anwendungsformen. "Außerdem ist das ein nicht zu verachtender Standortfaktor", sagt Nonninger mit Blick auf mögliche Neuansiedlungen.