Frauen fühlen sich häufiger gestresst
Pressemitteilung aus Sachsen
Dresden, 26. November 2025. Stress ist in Sachsen allgegenwärtig, aber Frauen und Männer erleben und bewältigen ihn unterschiedlich. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung. Die Techniker Krankenkasse (TK) hat gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut Forsa erstmals in Sachsen untersucht, wie häufig sich Menschen im Alltag gestresst fühlen und wie sie mit dieser Belastung umgehen.
Frauen sind stärker betroffen
64 Prozent der Sächsinnen und Sachsen geben an, häufig oder manchmal gestresst zu sein. Frauen sind dabei stärker betroffen (69 Prozent) als Männer (60 Prozent). "Frauen empfinden Stress oft intensiver, weil sie in vielen Fällen mehrere Rollen parallel erfüllen: Sie sind berufstätig, Mutter, Partnerin und häufig auch Pflegerin in der Familie", sagt Alexander Krauß, Leiter der TK-Landesvertretung Sachsen. "Diese Doppel- und Mehrfachbelastungen spiegeln sich in den Umfragewerten deutlich wider."
Frauen stehen auch privat und in der Freizeit oft unter Stress
In Sachsen zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen Frauen und Männern, wenn es um die Ursachen von Stress geht. Zwar nennen beide Geschlechter vor allem Schule, Studium oder Beruf als häufigste Auslöser von Stress (57 Prozent), dicht gefolgt von politischen und gesellschaftlichen Problemen wie Klimawandel, Kriegen oder Inflation (56 Prozent) sowie hohen Ansprüchen an sich selbst (52 Prozent).
Doch insbesondere Frauen empfinden viele Alltagssituationen als stärker belastend. Sie werden deutlich häufiger durch zu viele Termine und Verpflichtungen in der Freizeit gestresst als Männer (48 Prozent gegenüber 38 Prozent). Auch Konflikte im persönlichen Umfeld - etwa in der Partnerschaft, Familie oder Freundeskreis - schlagen bei ihnen stärker zu Buche (41 gegenüber 28 Prozent). Ebenso geben Frauen häufiger an, dass eine schwere Erkrankung nahestehender Personen (39 gegenüber 22 Prozent) und die Arbeitsbelastung im Haushalt (36 gegenüber 21 Prozent) Stress auslösen.
Stress als Gesundheitsrisiko
Dauerhafter Stress bleibt nicht ohne Folgen - weder für den Körper noch für die Psyche. Die Ergebnisse der Befragung weisen in dieselbe Richtung, auch wenn sich kein ursächlicher Zusammenhang ableiten lässt. Besonders Menschen, die sich häufig oder manchmal gestresst fühlen, berichten deutlich häufiger von Beschwerden wie Muskelverspannungen oder Rückenschmerzen (65 gegenüber 46 Prozent) sowie Schlafproblemen (48 gegenüber 32 Prozent) als Befragte, die selten oder nie Stress empfinden.
Auch Erschöpfung, Nervosität und Unsicherheit treten in dieser Gruppe deutlich häufiger auf. "Stress ist ein wertvolles Alarmsignal unseres Körpers: Er macht uns bewusst, dass etwas nicht im Gleichgewicht ist. Ignorieren wir ihn, kann er uns chronisch belasten - doch wenn wir ihn achtsam wahrnehmen, eröffnet sich die Chance, unsere Resilienz zu stärken und ein Leben mit mehr innerer Balance und Lebensqualität zu gestalten", erklärt Saskia Rudolph, Gründerin und Geschäftsführerin der Spiegelneuronen - Angewandte Positive Psychologie GmbH.
Frauen suchen Entspannung, Männer Ablenkung
Auch die Art und Weise, Stress abzubauen, ist bei Männern und Frauen in vielen Punkten unterschiedlich. 88 Prozent der Frauen suchen Ruhe in der Natur oder gehen spazieren (Männer: 78 Prozent). Zwei Drittel (69 Prozent zu 51 Prozent der Männer) entspannen beim Lesen, ein Viertel nutzt Yoga oder autogenes Training (26 Prozent zu 11 Prozent der Männer). Männer gehen dagegen ihrem Hobby nach (79 Prozent zu 72 Prozent der Frauen), entspannen bei einem Glas Wein oder Bier (43 Prozent zu 28 Prozent der Frauen) oder spielen Videospiele (31 Prozent zu 12 Prozent der Frauen).
Resilienz ist individuell
"Die Ergebnisse belegen: Der Umgang mit Stress ist zutiefst individuell", sagt Saskia Rudolph. "Zwischen den Geschlechtern zeigt sich, dass wir nicht alle den gleichen Weg zur inneren Stärke gehen. Unsere Lebensrealitäten, Belastungen und Stärken sind verschieden - daher braucht es keine Standardlösung, sondern persönliche Strategien." Rudolph weiter: "Resilienz heißt nicht, sich gegen alles abzuschotten, sondern nach Stressmomenten bewusst wieder in die eigene Kraft zu finden. Dafür ist es essenziell, die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen - und diese können, geprägt durch Erfahrungen, Erwartungen und Geschlechterrollen, ganz unterschiedlich sein."
Hinweis für die Redaktion
Für die Befragung wurden vom Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der TK von Mai bis Juni 2025 in Sachsen repräsentativ telefonisch 1002 Menschen, sowie bundesweit repräsentativ telefonisch 1.407 Menschen, ab 18 Jahren zu ihrem Stresserleben befragt.
Die TK hat für ihre Versicherten ein großes Angebot an Programmen und digitalen Anwendungen zur Stressreduktion und für Digital Detox. Neben den klassischen TK-Gesundheitskursen vor Ort oder online gehören dazu zum Beispiel die die detoxi Health App für eine gesunde Screen-Life-Balance, die TK-Coach-App , die Meditations-App "Balloon" , sowie der Alexa-Skill "Smart Relax" . Weitere Tipps für Digital Detox gibt es auf tk.de. Auch für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene gibt es spezielle Angebote aus dem Bereich Stressreduktion. Zum Beispiel unterstützt die TK Schulen mit den Programmen "Bleib locker" oder "SNAKE" sowie Universitäten mit den TK-Mentalstrategien gegen Stress für Studierende. Infos gibt es auf dem Lebensweltenportal der TK .